Augenoperationen gehören zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen in Deutschland. Allein die Katarakt-OP wird inzwischen rund 1 Mio. Mal jährlich durchgeführt. Doch auch andere Behandlungen wie Glaukom-Operationen oder Hornhaut-Chirurgie kommen dank verbesserten Diagnose- und Operationsmethoden zunehmend zur Anwendung. Hier finden Sie wissenswerte Informationen über Augenoperationen und erfahren Einzelheiten über verschiedene Erkrankungen, deren Behandlungsmöglichkeiten sowie über Kosten und Risiken von Augen-OPs.

Die häufigsten Augenoperationen

Bei Augenoperationen wird grundsätzlich zwischen organischen und funktionellen Erkrankungen der Augen unterschieden. Dadurch können Bewegungsstörungen und Fehlsichtigkeiten in vielen Fällen behandelt und korrigiert werden, wodurch mitunter ein brillenfreies Leben ermöglicht wird.

Katarakt – Austausch der Linse im Auge

Die Behandlung des Grauen Stars findet in Deutschland rund 1 Mio. Mal jährlich statt. Damit gehört sie zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen überhaupt, weshalb die meisten Spezialisten über eine große Erfahrung auf diesem Gebiet der Augenoperation verfügen. Beim Grauen Star, auch als Katarakt bezeichnet, handelt es sich um eine Eintrübung der natürlichen Linse. Häufig handelt es sich um einen natürlichen Alterungsprozess, der um das 70. Lebensjahr einsetzt. Darüber hinaus gibt es deutlich jüngere Patienten, sodass Augenoperationen dieser Art mitunter bereits um das 40. Lebensjahr oder früher durchgeführt werden.

Augen lasern

Bislang kann die Katarakt nicht geheilt werden. Die derzeit einzige Möglichkeit einer Behandlung besteht im Austausch der getrübten augeneigenen Linse durch eine künstliche Linse, die ins Auge des Patienten eingesetzt wird. Der Eingriff dauert rund 10 bis 15 Minuten pro Auge, in der Regel wird lediglich das Auge mit Tropfen betäubt. Eine Vollnarkose oder Sedierung des Patienten ist eher die Ausnahme und kommt vor allem bei Angstpatienten zum Einsatz oder wenn der Kopf oder das Auge aufgrund körperlicher oder psychischer Beschwerden nicht stillgehalten werden kann.

Die Augenoperation der Katarakt wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Allerdings übernehmen sie nur die Kosten einer Behandlung mit Monofokallinsen. Diese sind in der Lage, das Sehen in lediglich einer Entfernung, meist in der Ferne, zu ermöglichen. Zum Sehen in der Nähe – etwa zum Lesen – oder zum Autofahren ist zusätzlich eine Brille notwendig. Eine Alternative bilden sog. Multifokallinsen. Das sind Linsen, die zwei oder mehr Distanzbereiche scharf abbilden können und deshalb mitunter ein brillenfreies Leben erlauben. Allerdings sind solche Linsen deutlich teurer, weshalb die gesetzlichen Krankenkassen lediglich einen Teil der Kosten übernehmen und die Patienten eine Zuzahlung leisten müssen. Bei privaten Krankenversicherern kommt es auf den individuellen Leistungsrahmen an, der zwischen dem Patient oder und der Versicherung vereinbart wurde. Bei Kostenfragen oder anderen Themen helfen wir Ihnen gern weiter.

Glaukom – Verlust von Nervenfasern

Das Glaukom, auch als Grüner Star bezeichnet, stellt eine der häufigsten Ursachen für Erblindungen dar. Beim Glaukom handelt es sich um eine Reihe von Erkrankungen des Auges, die zu einem Verlust der Nervenfasern im Auge führen können. Neben einem erhöhten Augeninnendruck gibt es zahlreiche weitere Faktoren, die das Risiko eines Glaukoms erhöhen. Dazu hören:

  • Hoher oder niedriger Blutdruck
  • Diabetes mellitus
  • Hohe Kurz- oder Weitsichtigkeit
  • Hohes Lebensalter
  • Flammer-Syndrom

Auch die ethnische Herkunft kann das Risiko erhöhen, an einem Glaukom zu erkranken. So liegt das Risiko bei dunkelhäutigen Menschen bis zu fünf Mal höher als bei Menschen mit heller Hautfarbe. Darüber hinaus kann die genetische Veranlagung eine Rolle spielen, wenn etwa enge Familienangehörige bereits an einem Glaukom erkrankt sind.

Ein Glaukom kann mithilfe einer Augenoperation behandelt werden oder durch eine medikamentöse Therapie. Welche Methode zum Einsatz kommt, hängt vor allem von der Ursache der Erkrankung hab. Zunächst wird in den meisten Fällen versucht, das Glaukom medikamentös zu behandeln, bevor eine Augenoperation in Betracht gezogen wird. Durch verschiedene Augentropfen kann die Produktion des Kammerwassers verringert werden, zudem kann die Durchlässigkeit des Ziliarkörpers gesteigert werden. Dabei handelt es sich um einen Abschnitt im mittleren Augenbereich. Er dient der Aufhängung der Linse und der Akkommodation, außerdem ist er an der Produktion des Kammerwassers beteiligt.

Der Ziliarmuskel kann auch durch eine Augenoperation behandelt werden. Bei der sog. Laserzyklodestruktion wird er mittels Laser verödet, wodurch die Produktion des Kammerwassers verringert wird. Außerdem kann durch das Narbengewebe überschüssiges Kammerwasser abfließen. Dieser Eingriff wird erst durchgeführt, wenn andere Möglichkeiten der Drucksenkung im Augeninnern erfolglos waren. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Möglichkeiten, operativ den Augendruck zu denken. Bei der Iridektomie wird ein wenige Millimeter kleines Loch in die Iris geschnitten, wodurch es zu einem Druckausgleich des Kammerwassers zwischen der Vorder- und Hinterkammer des Auges kommt. Auch eine Katarakt-Operation kann den Augeninnendruck senken.

Hornhaut und refraktive Eingriffe

Bei Operationen an der Hornhaut handelt es sich häufig um refraktive Eingriffe. Mit dieser Art der Augenoperation sollen Fehlsichtigkeiten wie Kurz- und Weitsichtigkeit oder Verkrümmungen der Hornhaut korrigiert werden, um den Patienten bestenfalls ein brillenfreies Leben zu ermöglichen. Für die refraktive Chirurgie stehen verschiedene Methoden Laserbehandlungen zur Verfügung, darüber hinaus kann auch mit Linsensystemen gearbeitet werden, um Fehlsichtigkeiten zu korrigieren. Wie bei der Katarakt kann auch bei hohen Fehlsichtigkeiten die Linse ausgetauscht werden, zusätzlich gibt es die Möglichkeit, bei jüngeren Patienten eine sog. phake Intraokularlinse zu verwenden, die zusätzlich zur augeneigenen Linse eingesetzt wird.

Die weltweit beliebteste Methode, mit der auch langjährige Erfahrung gesammelt wurde, ist die Femto-LASIK. Dabei wird mit einem Laserstrahl, dem Femtosekundenlaser, eine wenige Mikrometer dicke Lamelle (Flap) an der Oberseite der Hornhaut präpariert und umgeklappt. Mit einem zweiten Laser, dem Excimerlaser, trägt der Operation geringe Mengen an Hornhautmaterial ab, wodurch die Fehlsichtigkeit ausgeglichen wird. Der Flap wird im Anschluss auf die Hornhaut zurückgeklappt und wächst in kurzer Zeit fest. Eine moderne Methode beim Augenlasern ist die Relex Smile. Dabei präpariert der Femtosekundenlaser in der Tiefe der Hornhaut eine Gewebescheibe, die über einen seitlichen Zugang entnommen wird. Hier finden Sie weitere Informationen zu den wichtigsten Augenlaser-Methoden und Linsenoperationen:

Ein weiteres wichtiges Feld der Hornhaut-Chirurgie ist die Keratoplastik. Dabei wird erkranktes Hornhautgewebe entfernt und durch Spendermaterial ersetzt wird. Zudem ist es möglich, Fehlbildungen der Hornhaut zu korrigieren, wodurch die Brechkraft verändert und Fehlsichtigkeiten reduziert werden.

Augenoperation an Glaskörper und Netzhaut

Die Glaskörper- und Netzhaut-Chirurgie ist ein weiterer wichtiger Bereich bei Augenoperationen. Zu den häufigsten Anwendungen zählt die eindellende Operation bei einer Netzhautablösung oder das Eindellen der Sclera (Lederhaut) von außen, um ein Loch in der Netzhaut zu schließen. Auch das präzise Setzen von Narben auf der Netzhaut kann hilfreich sein, um bspw. die Anheftung zu verbessern oder den Bedarf an Sauerstoff und Nährstoffen zu verringern.

Risiken von Augenoperationen

Wie bei jedem Eingriff besteht auch bei einer Augenoperation das Risiko von Nebenwirkungen und Komplikationen. Deshalb ist es wichtig, bei ausreichender Zeit mehrere Ärzte zu konsultieren. So kann einerseits die Erkrankung verifiziert werden, andererseits kann sich der Patient oder die Patientin ein persönliches Bild vom Arzt und von der Klinik machen. Denn insbesondere bei einem so wichtigen Sinnesorgan wie dem Auge spielt das Vertrauen in den Arzt eine wesentliche Rolle.

Die Risiken und Komplikationen variieren zwischen den jeweiligen Erkrankungen und Operationsmethoden. Deshalb sollte vor jeder Augenoperation ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt geführt werden, in dem detailliert über die möglichen Risiken gesprochen wird. Bei Zweifeln an den Aussagen des Arztes (und grundsätzlich) sollte darüber hinaus eine fachliche Zweitmeinung eingeholt werden.

Kosten einer Augenoperation

Handelt es sich bei der Augen-OP um einen medizinisch notwendigen Eingriff, übernehmen die Krankenkassen die Kosten. Besonders bei refraktiven Behandlungen, mit denen Fehlsichtigkeiten ausgeglichen werden, müssen Patienten mit gesetzlicher Krankenversicherung selbst die Kosten tragen. Dagegen übernehmen private Krankenkassen meist die Kosten vollständig oder teilweise. Für einen refraktiven Eingriff sollten Kosten der Augenoperation zwischen 800 und 2.500 Euro je Auge kalkuliert werden.

Die günstigste Methode ist die PRK/LASEK, die LASIK und Femto-LASIK sind mit Preisen zwischen 900 und 1.800 Euro etwas teurer. Spitzenreiter beim Preis ist meist die Relex Smile für 2.500 Euro. Sie ist sehr modern und wird bislang nur von wenigen Kliniken angeboten. Darüber hinaus mangelt es noch an Langzeitstudien über die Haltbarkeit und Verträglichkeit der Behandlung. Bei den Kosten einer refraktiven Augenoperation ist es ebenfalls wichtig, die Preise und somit auch die Ärzte zu vergleichen.

Sie haben Fragen zu Augenoperationen und denken über eine refraktive Behandlung nach, um eine Fehlsichtigkeit zu korrigieren und ein Leben ohne Brille führen zu können? Dann rufen Sie uns an, wir helfen Ihnen gern weiter. Kostenlos und unverbindlich.