Augenlasern bei Weitsichtigkeit (Hyperopie)

Neben der Kurzsichtigkeit gehört die Weitsichtigkeit (Hyperopie, Hypermetropie) zu den am meisten auftretenden Sehschwächen. Der medizinische Begriff lautet Hyperopie oder Hypermetropie bzw. Übersichtigkeit. Die Bezeichnung Weitsichtigkeit hat sich aber umgangssprachlich durchgesetzt.

Weitsichtige Menschen können in der Nähe nicht so scharf sehen wie in der Ferne. Die Ursache dafür ist eine Verformung des Auges. Der Augapfel ist kürzer als bei Menschen mit Normalsichtigkeit. Dadurch werden die eintreffenden Lichtstrahlen direkt auf der Netzhaut gebündelt sondern theoretisch etwas weiter dahinter. Auf den Nervenzellen ist das Licht noch nicht optimal fokussiert und das gesehene Bild wird unscharf. Da die Hyperopie durch die Beschaffenheit des Augapfels entsteht, gilt sie nicht als Krankheit. In der Regel sind beide Augen von dieser Sehschwäche betroffen. Der Grad der Hyperopie kann sich aber von Auge zu Auge unterscheiden.

Augenlasern bei Weitsichtigkeit (Hyperopie)
Darstellung der Weitsichtigkeit (Hyperopie)

Die Weitsichtigkeit wird meist nicht so schnell bemerkt wie die Kurzsichtigkeit, da für die Betroffenen im Alltag seltener Einschränkungen auftreten. Lediglich beim Lesen oder kleineren Handarbeiten kann das verschwommene Sichtfeld auffallen. Wer eine Beeinträchtigung wahrnimmt, sollte auf jeden Fall einen Augenarzt aufsuchen. Dieser kann die Sehschwäche und ihren Grad bestimmen.

Weitsichtigkeit – Diagnose und Behandlung

Das Licht wird bei der Weitsichtigkeit erst hinter der Netzhaut richtig gebündelt. Daher wird die Stärke der Weitsichtigkeit in Plus-Dioptrien angegeben (z.B. +3 Dioptrien). Die Höhe der Dioptrienzahl ist individuell und bei Betroffenen ganz verschieden. Je höher die Dioptrienwerte sind, desto verschwommener die Sicht. Die Werte können sich während des Wachstumsprozesses noch verändern.

Ab +0,5 Dioptrien wird eine Sehhilfe empfohlen. Zur Korrektur der Brechung des Lichts wird bei der Weitsichtigkeit eine Sammellinse bzw. ein sogenanntes Plusglas eingesetzt, sodass die Lichtstrahlen früher gebündelt werden und optimal auf der Netzhaut eintreffen. Die Weitsichtigkeit kann außerdem mit einer Augenlaseroperation behoben werden. Dafür wird die Hornhaut des Auges so verändert, dass das Licht in Kombination mit der Brechung der Linse auf der Netzhaut korrekt fokussiert wird.

Augen lasern bei Weitsichtigkeit (Hyperopie)

Die modernste Behandlungsmethode der Weitsichtigkeit ist das Augenlasern. Abhängig von der Dicke der Hornhaut kann bis zu einer Sehschwäche bis plus 4 Dioptrien eine Augenlaserbehandlung bei Weitsichtigkeit durchgeführt werden. Mögliche Verfahren sind die LASIK oder die Femto-LASIK. Dabei wird ein kleiner Schnitt in der Hornhaut durchgeführt. Nachdem der sog. Flap umgeklappt ist, kann mittels Laser der Sehfehler korrigiert werden. Bei einer herkömmlichen LASIK wird der Schnitt mittels Messer oder Hobel durchgeführt, bei einer Femto-LASIK geschieht das mit einem Femtosekundenlaser. Der Vorteil des Lasern ist die höhe Genauigkeit, weshalb diese Methode empfohlen wird. Nach dem Augenlasern der Weitsichtigkeit wird der Flap wieder umgeklappt.

LASIK und Femto-LASIK bei Weitsichtigkeit

Bei Weitsichtigkeit ist das Auge im Verhältnis zur Brechkraft zu kurz, wodurch der Punkt des schärfsten Sehens theoretisch hinter der Netzhaut entsteht. Nach den Richtlinien der KRC (Kommission Refraktive Chirurgie) kann Weitsichtigkeit bis +3 Dioptrien, grenzwertig auch bis +4 Dioptrien mittels Augenlasern behandelt werden. Weitsichtige Patienten müssen bedenken, dass nicht alle Methoden für sie geeignet sind. Die PRK oder LASEK hat den Nachteil, dass das Ergebnis meist nicht dauerhaft ist und die Fehlsichtigkeit erneut entstehen kann. Darüber hinaus kann Relex Smile nicht angewandt werden, weil zur Korrektur von Weitsichtigkeit eine Gewebsscheibe in Form einer CD gebildet werden müsste. Diese kann aber nicht nach dem gängigen Verfahren entfernt werden, weshalb bisher nur Kurzsichtige mit dieser Methode behandelt werden.

Kosten für Weitsichtigkeit lasern lassen

Die Kosten zum Lasern von Weitsichtigkeit hängen vor allem vom verwendeten Verfahren ab. Eine Lasik kostet meist ab 1.200 Euro, eine Femto-Lasik ab 1.500 Euro und als Alternative bietet sich die PRK/LASEK ab 800 Euro je Auge an. Die LASEK/PRK eignet sich vor allem für Patienten mit dünner Hornhaut, hat allerdings den Nachteil, dass die Heilung bis zu vier Wochen dauern kann und deshalb die Sehfähigkeit für diesen Zeitraum nur bedingt gegeben ist. Bei Lasik und Femto-Lasik können Patienten in der Regel schon ein bis zwei Tage nach der OP gut sehen.

Weitsichtigkeit – Linse austauschen

Eine Alternative zur LASIK oder Femto-LASIK bei Weitsichtigkeit ist der Austausch der Linse. Die Behandlung findet Ambulant statt und wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Der Eingriff dauert rund 15 Minuten, allerdings ist eine Besonderheit, dass der Eingriff am zweiten Auge rund ein bis zwei Tage später durchgeführt wird. Zunächst wird ein kleiner Schnitt in der Hornhaut durchgeführt, anschließend wird die körpereigene Linse mittels Laser oder Ultraschall zerstört und dort die Öffnung in der Hornhaut entfernt. Die Multifokallinse wird anschließend gefaltet ins Auge eingebracht, wo sie sich an der richtigen Position entfaltet. Die Kosten für den Linsenaustausch bei Hyperopie durch Multifokallinsen liegen bei rund 2.500 Euro je Auge.