Das ReLEx SMILE-Verfahren (Small Incision Lenticule Extraction) ist eine der neuesten Augenlasermethoden. Sie ist seit 2008 in Deutschland zugelassen und wurde von Prof. Dr. Walter Sekundo und Prof. Dr. Marcus Blum in Zusammenarbeit mit der Carl Zeiss Meditec AG entwickelt. Das Verfahren hat sich seither weltweit etabliert: Im Jahr 2017 wurden mehr als 10 Prozent aller globalen Laseroperationen zur Korrektur von Fehlsichtigkeit mit der SMILE-Methode durchgeführt.
ReLEx SMILE – Anwendung und Eignung
Das ReLEx SMILE-Augenlasern wird sowohl für die Korrektur einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) als auch von Kurzsichtigkeit (Myopie) angewandt. Es handelt sich um eine besonders schonende und schmerzfreie Weiterentwicklung der LASIK-Methode. Aus diesem Grund eignet sich ReLEx SMILE vor allem für Patienten und Patientinnen mit einer hohen Fehlsichtigkeit oder mit sehr trockenen Augen, für die andere Operationsverfahren nicht infrage kommen.
Voraussetzungen für die ReLEx SMILE-Operation
Um eine Augenlaserbehandlung durchführen zu können, müssen grundsätzlich zwei Voraussetzungen gegeben sein:
- Die Augen der zu behandelnden Personen müssen bis auf die gewünschte Korrektur gesund sein.
- Die vorhandene Fehlsichtigkeit darf sich im letzten Jahr vor der Operation nicht übermäßig verändert haben (weniger als eine halbe Dioptrie).
Des Weiteren bestehen Vorgaben der Kommission für Refraktive Chirurgie (KRC) bezüglich der Dioptrie-Grenzwerte. In Deutschland wird eine ReLEx SMILE-Behandlung bis zu folgenden Werten empfohlen.
Außerhalb Deutschlands oder unter Verwendung eines anderen Augenlasersystems können die Grenzwerte leicht abweichen. Wird die Hornhaut der zu behandelnden Person als geeignet bewertet, kann gegebenenfalls auch außerhalb des empfohlenen Bereichs operiert werden.
Eine Korrektur der Weitsichtigkeit ist mit ReLEx SMILE nicht möglich.
ReLEx SMILE-Behandlung: Ablauf während und nach der Operation

Eine Augenlaseroperation findet stets ambulant am betroffenen Auge statt. Anders als bei der LASIK-Methode erfordert das ReLEx SMILE-Verfahren nicht das Ablösen der obersten Hornhautlamelle (Flap). Stattdessen erfolgt lediglich ein zwei bis drei Millimeter langer Schnitt in die Hornhautschicht.
Der Femtosekunden-Augenlaser arbeitet dabei im Inneren der Hornhaut. Ein kleines Stück der Hornhaut (Lentikel) wird präpariert und durch die Schnittöffnung entfernt. Der namensgebende Fachbegriff für diesen Vorgang lautet „Refraktive Lentikel-Extraktion“ – kurz ReLEx. Anschließend wird die Korrektur der Fehlsichtigkeit vorgenommen. In der Regel dauert der Prozess ungefähr fünf Minuten je Auge.
Die Behandelten sind nach diesem minimalinvasiven Eingriff kaum eingeschränkt. Das Sehvermögen des betroffenen Auges kann in den ersten Stunden noch etwas beeinträchtigt sein. Dennoch sind alltägliche Handgriffe, wie zu duschen oder Sport zu treiben, schnell wieder durchführbar. Der Erfolg der Behandlung ist meist bereits am nächsten Tag zu bewerten und die gewünschte Brechkraft des Auges hergestellt. Innerhalb der nächsten Wochen können sich die Feinheiten noch einstellen.
Mögliche Risiken und Komplikationen
Das behandelte Auge ist während des Eingriffs kaum Belastungen ausgesetzt und die Gefahr für das Auftreten von Nebenwirkungen ist sehr gering. Außerdem entfallen die Risiken einer herkömmlichen Augenlaserbehandlung, d. h. der Tränenfluss bleibt intakt und es besteht kein Fremdkörpergefühl nach der Operation.
Allerdings ist auch bei der ReLEx-Methode über einige Risiken aufzuklären. So besteht während des Eingriffs die Gefahr von Schnittfehlern und Epithelablösungen im Zuge des Schneidens in die Hornhautlamelle. Unregelmäßige Schnittflächen oder die unvollständige Entfernung des Gewebescheibchens können zu Irregularitäten der Hornhautoberfläche führen und mit einer Herabsetzung der Sehfähigkeit einhergehen.
Grundsätzlich ist nach der Operation mit einer Verschlechterung der Sehfähigkeit bei Dämmerung und Nacht zu rechnen. Dies gilt insbesondere für Betroffene, die zuvor eine enorm hohe Kurzsichtigkeit aufgewiesen haben. Eine vorübergehende vermehrte Augentrockenheit ist ebenfalls möglich. Zu den seltenen Nebenwirkungen einer ReLEx SMILE-Behandlung gehören:
- sterile Entzündungsreaktionen im Rahmen der Wundheilung
- Infektionen mit starker Narbenbildung
- Schwächung und Vorwölbung der Hornhaut (Keratektasie) mit deutlicher Herabsetzung des Sehvermögens
Außerdem kann es in seltenen Fällen innerhalb der ersten Wochen nach dem Eingriff zu einer Rückbildung des Operationserfolgs kommen. Hier ist zu beachten, dass eine Nachbehandlung mit dem gleichen Prinzip nicht möglich ist.
Zu den Langzeitwirkungen existieren bislang noch keine Angaben. Im Jahr 2016 konnten zunächst die Ergebnisse einer Fünf-Jahres-Studie veröffentlicht werden. Darin wird die Korrektur der Myopie von 56 Augen durch ReLEx Smile als stabil und gleichwertig mit der LASIK-Methode bewertet.
Kosten der ReLEx SMILE-Methode
Eine Operation mit ReLEx SMILE verursacht mit seiner hoch entwickelten Technik Behandlungskosten von bis zu 2.000 Euro. Damit fallen die Aufwendungen für Betroffene deutlich höher aus als bei anderen Augenlasermaßnahmen.
Der Gesamtpreis für eine ReLEx SMILE-Behandlung kann allerdings je nach behandelnder Fachkraft stark variieren. Achten Sie bei der Wahl einer geeigneten Klinik nicht nur auf den günstigsten Preis, sondern auch auf den enthaltenen Leistungsumfang sowie eine ausreichende Erfahrung der durchführenden Fachkraft.
Klinikwahl für ReLEx SMILE
Da für die ReLEx SMILE-Anwendung modernste Technik benötigt wird, bieten nicht alle Kliniken das Verfahren an. Bei der Suche nach dem passenden durchführenden Personal kann Ihnen die folgende Checkliste helfen:
Sind Sie bei der Beantwortung einer der Fragen unsicher oder fühlen sich bei Ihrem behandelnden Fachpersonal nicht wohl, sollten Sie eine andere Klinik wählen. Für Operationen an einem empfindlichen Organ wie dem Auge stehen Vertrauen und Kompetenz an erster Stelle.
Sind Sie bei der Beantwortung einer der Fragen unsicher oder fühlen sich bei Ihrem behandelnden Fachpersonal nicht wohl, sollten Sie eine andere Klinik wählen. Für Operationen an einem empfindlichen Organ wie dem Auge stehen Vertrauen und Kompetenz an erster Stelle.
Kosten für ReLEx SMILE und LASIK
MODERNSTE METHODE | BELIEBTESTE METHODE | |
Methode | ReLEx SMILE ab 1600 € pro Auge | LASIK ab 895 € pro Auge |
Anwendungsbereich | Kurzsichtigkeit bis -10dpt. Weitsichtigkeit n.a. Hornhautverkrümmung bis -6dpt. | Kurzsichtigkeit bis -10dpt. Weitsichtigkeit bis 4dpt. Hornhautverkrümmung bis 6dpt. |
Anwendung seit | 2011 | 1990 |
Mindestalter | 18 Jahre | 18 Jahre |
Mit Hornhautflap | nein | ja |
Behandlungsdauer | 15 Min. | 15 Min. |
Heilungsdauer | 1-2 Tage | 1-2 Tage |
Besonderheit | ohne Hornhautdeckelchen(Flap) / kein Hornhautschnitt notwendig bei dünner Hornhaut geeignet Behandlung bei trockenen Augen geeignet erst ab -1,5 Dioptrien anwendbar Korrektur von Weitsichtigkeit nicht möglich optimale Sehfähigkeit nach einigen Tagen | geeignetes Verfahren bei einer regelrechten Hornhaut Hornhautdeckelchen wird mit einem Mikrokeratom präpariert schnelle Wiedererlangung der Sehschärfe geringe Ausfallzeit im Beruf 4-5 Stunden postoperative Schmerzen möglich hohe allgemeine Patientenzufriedenheit gutes Sehen am nächsten Tag, optimal nach ca. 14 Tagen |
Anbieter finden >> | Anbieter finden >> |