Bei Alterssichtigkeit ändert sich die Beschaffenheit der natürlichen Linse im Auge. Durch Ablagerungen von Eiweißen verliert sie ihre Flexibilität und kann sich ab einem Alter zwischen 45 und 50 Jahren nicht mehr im notwendigen Maße abrunden. Gewöhnlich raten Ärzte ihren Patienten in diesem Fall zum Austausch der augeneigenen Linse, aber dank moderner Augenlaser-Verfahren kann Alterssichtigkeit auch durch Augenlasern korrigiert werden. Zu den neuesten Methoden gehört das Laserverfahren „PRESBYOND Laser Blended Vision“, kurz „Presbyond“. Dafür wird ein Lasersystem des deutschen Herstellers Carl Zeiss Meditec AG verwendet. Presbyond ist in seiner Durchführung der klassischen Monovision ähnlich, überzeugt aber durch Vorteile bei der Individualisierung für den einzelnen Patienten und bessere Ergebnisse beim Sehen.

Augenlasern bei Alterssichtigkeit mit Presbyond

augen lasern

Bei Presbyond werden die Augen eines Patienten auf unterschiedliche Distanzen korrigiert. Während das dominante Auge nahezu auf 0 Dioptrien korrigiert wird, soll beim nicht-dominanten Auge eine Unterkorrektur von -1,5 Dioptrien erzielt werden. Wie bei der Monovision ist das Gehirn anschließend in der Lage, das jeweils schärfste Bild in der Nähe oder in der Ferne auszuwählen. Der wesentliche Vorteil von Presbyond im Vergleich zur Monovision zeigt sich im intermediären Sehbereich, also in der mittleren Entfernung – etwa zum Monitor des Computers oder bei einem persönlichen Gespräch.

Im Gegensatz zur Monovision wird bei Presbyond für jeden Patienten in individuelles Ablationsprofil erstellt. Dabei handelt es sich um eine Art Fingerabdruck der Hornhaut, der bei jedem Menschen unterschiedlich ist. Durch die Berücksichtigung der sphärischen Aberrationen erreicht der Arzt eine bessere Schärfentiefe, darüber hinaus kann anhand der Pupillengröße die individuelle Größe der optischen Zone angepasst werden.

Behandlung mit Presbyond bei Alterssichtigkeit

Die PRESBYOND Laser Blended Vision funktioniert auf der Grundlage der klassischen Femto-LASIK. Zum Einsatz kommen die Excimerlaser MEL 80 und MEL 90 von Zeiss in Kombination mit dem Zeiss CRS-Master zur Vermessung der Aberrationen. Im ersten Schritt wird mit einem Femtosekundenlaser der sog. Flap präpariert. Dabei handelt es sich um eine Lamelle mit einem Durchmesser von etwa zwei Zentimetern, die an der Oberfläche der Hornhaut erstellt wird und eine Dicke von ungefähr 100 µm hat. Sie wird umgeklappt, um die darunter liegende Gewebeschicht, das Stroma, bearbeiten und neu modellieren zu können.

Anhand des individuellen Ablationsprofils ist eine auf den Patienten zugeschnittene Behandlung möglich und die sog. Blend Zone, also die errechnete Überschneidung von zwei Bildern aus dem Fern- und Nahbereich, wird verbessert. Nach dem Abtragen von Hornhautgewebe mit dem Excimerlaser wird der Flap zurückgeklappt; die komplette Behandlung dauert kaum mehr als fünf bis zehn Minuten je Auge.

Vorteile und Nachteile von Presbyond

Bei Presbyond handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Monovision. Die Behandlung bringt im Vergleich mit anderen Verfahren wie dem refraktiven Linsentausch zwar wesentliche Vorteile mit sich, allerdings gelten für Presbyond mitunter dieselben physikalischen Grenzen wie für andere Laserverfahren bei Alterssichtigkeit.

Vorteile von Presbyond

Durch die verbesserte Blend Zone ist das Gehirn leichter in der Lage, die Bilder der beiden Augen zusammenzuführen, wodurch im Gegensatz zur Monovision ein echtes binokulares Bild entsteht. Darüber hinaus sind Patienten in der Lage, nicht nur im Nah- und Fernbereich, sondern auch im mittleren Bereich von etwa einem Meter scharf zu sehen. Ein Leben ohne Brille und Kontaktlinsen ist somit möglich und das angestrebte Behandlungsziel. Laut einer Studie, die im Jahr 2009 veröffentlicht wurde, vertragen bis zu 97 Prozent der Patienten die Methode sehr gut, während es bei der Monovision nur 59 bis 67 Prozent sind. Zudem benötigen Patienten nach einer Monovision länger, um sich an das neue Sehen zu gewöhnen. Im Vergleich zum Linsentausch bleibt bei Presbyond die natürliche Linse erhalten.

Ein großer Vorteil von Presbyond ist die Reversibilität der Behandlung. Sollte sich beim Patienten später neben der Alterssichtigkeit auch ein grauer Star entwickeln, besteht die Möglichkeit, eine mono- oder multifokale Linse einzusetzen. Bei einer Monofokallinse bleiben die Vorteile der Presbyond-Behandlung erhalten und der Patient kann eine für sich gewünschte Entfernung wählen: Also die Nahsicht zum Lesen oder die Fernsicht für den Alltag. In vielen Fällen ist auch die Implantation einer multi- oder trifokalen Linse möglich.

Nachteile von Presbyond

Presbyond ist nicht für Menschen geeignet, die unter einer funktionalen Einäugigkeit leiden. Darüber hinaus gibt es Patienten, die eine Aufteilung der verschiedenen Entfernungen für beide Augen grundsätzlich nicht tolerieren. Aufgrund des hohen Anspruchs an die Diagnostik sind deshalb nicht alle Ärzte und Augenlaserzentren in der Lage, die Behandlung durchzuführen.

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