Das Einsetzen von Multifokallinsen ist ein Verfahren der modernen Linsenimplantation. Vor allem bei einer Trübung der Linse (Grauer Star) wird die natürliche Linse entweder durch monofokale Linsen oder bi- bzw. multifokale Intraokularlinsen ersetzt. Aber auch bei eintretender Alterssichtigkeit, Kurz- und Weitsichtigkeit kann eine Linsenoperation mit Multifokallinsen heutzutage eine Möglichkeit sein, die Brille oder Kontaktlinsen loszuwerden, wenn eine Laserbehandlung nicht durchführbar ist. Die Varianten an künstlichen Linsentypen sind zahlreich, was ihre Form, Zusammensetzung und Aufhängung betrifft.

Augen lasern Linsen

Das Verfahren der Intraokularlinse wurde erstmals bereits 1953 vom italienischen Augenarzt Benedetto Strampelli durchgeführt. Damals war das Ergebnis allerdings alles andere als zufriedenstellend. Das lag vor allem daran, dass die Herstellung und die Materialien der Linsen noch nicht so weit entwickelt waren wie es heute der Fall ist. Die ursprünglichen Nebenwirkungen konnten damit fast vollständig ausgeschlossen werden.

Heutzutage zeichnen sich phake intraokulare Linsen (ICL) durch ihre sehr hohe Verträglichkeit und dank des minimal-invasiven Eingriffs durch einen schnellen Heilungsprozess nach der Augenoperation aus. Je nach Stärke der Fehlsichtigkeit können mit der Implantation von phaken Intraokularlinsen (IOL-Linsen) Kurz- und Weitsichtigkeit sowie gegebenenfalls vorhandene Hornhautverkrümmungen korrigiert werden. Bei eintretender Alterssichtigkeit ist auch mit einer phaken Intraokularlinse das Tragen einer Lese- bzw. Gleichtsichtbrille notwendig.

Phake Intraokularlinsen in der Übersicht

EinsatzbereichStarke Fehlsichtigkeit.
AnästhesieÖrtliche Betäubung, ambulanter Klinikaufenthalt.
OP-DauerJe Auge etwa 15 Minuten.
Ablauf der Multifokallinsen-OPKleiner Schnitt in Hornhaut, natürliche Linse wird zerkleinert und abgesaugt, künstliche Linse wird eingesetzt.
NachsorgeZwei bis drei Kontrolltermine, Benetzen mit Augentropfen für einige Wochen.
AltersgrenzenZwischen 18 bis 45 Jahre. Ältere Patienten erhalten aphake Linsen.
HeilungsdauerEine bis zwei Wochen.
Risiken und NebenwirkungenSelten Blutungen und Läsionen der Hornhaut, Nachstar, Halos, Infektionen; gewöhnlich schmerzfrei.
KostenAb 2.000 Euro je Auge; bei Katarakt übernehmen KKV die Kosten.
AlternativenMono-, Multifokallinsen, ggf. Augenlasern. Brille und Kontaktlinsen.

Voraussetzungen für Behandlung mit ICL / pIOL Linsen

Die grundsätzlichen Voraussetzungen für eine Linsenimplantation von einer phaken Intraokularlinse gleichen sich mit denen anderer Linsenoperationen und Augenlaserbehandlungen. So muss das Auge gesund sein und die Sehstärke darf sich im letzten Jahr vor der Operation nicht verändert haben. Die Behandlung beim Augenlasern kann dabei mit vergleichsweise hohen Dioptrienwerten durchgeführt werden. Die Kommission für refraktive Chirurgie (KRC) gibt dabei etwa folgende Bereiche an, ab denen phake Intraokularlinsen einsetzbar sind:

  • hohe Kurzsichtigkeit ab -3 Dioptrien
  • hohe Weitsichtigkeit ab +2 Dioptrien

Diese Werte bilden aber lediglich Richtlinien. Sie können sich je nach Linsensystem und Land unterscheiden. Generell hängt die Durchführung einer bestimmten Linsenmethode individuell von den Augen des Patienten ab und sollte durch den Arzt in der Voruntersuchung gewählt werden. Empfohlen wird die Implantation einer phaken Intraokularlinse meist bei einem Patientenalter von 18 bis 45 Jahren.

Behandlung bei Phake Intraokularlinsen (ICL / pIOL Linsen)

Wie die meisten Augenoperationen wird die Implantation einer phaken Intraokularlinse ambulant und unter örtlicher Betäubung am Auge vorgenommen. Der Eingriff dauert ungefähr 10 Minuten pro Auge. Um die künstliche Linse zu implantieren, wird ein Schnitt in die oberste Schicht der Hornhaut vorgenommen, der etwa 3 mm breit ist und sich im Anschluss von selbst wieder abdichtet.

Die phake Intraokularlinse (pIOL Linse) besteht meist aus Kunststoff und ähnelt einer Kontaktlinse. Sie wird zunächst gefaltet, wodurch die problemlos durch den Schnitt eingeführt und vor der natürlichen Linse platziert werden kann. Zusammen mit dieser wird das Bild auf der Netzhaut richtig gebündelt und die Fehlsichtigkeit korrigiert. Die künstliche Linse verbleibt dauerhaft im Auge und ist weder sichtbar noch zu spüren.

Augen lasern Linsenimplantate

Nach dem Eingriff mit der phaken Intraokularlinse (ICL) wird das Auge oftmals mit einer Klappe bedeckt, die bis zum nächsten Tag dort verbleibt und zum Beispiel vor Infektionen oder dem Reiben im Auge schützen soll. Im Anschluss müssen spezielle Augentropfen verwendet werden, die den Heilungsprozess unterstützen. Die genauen Vorgaben erhalten die behandelten Patienten von ihrem Arzt bzw. der Augenklinik.

Ein besseres Sehvermögen ist bereits kurz nach der Operation gegeben. Die exakte Sehkraft stellt sich allerdings erst in den folgenden Tagen und Wochen ein. Wie bei jeder refraktiven Operation kann es temporär zu einem beeinträchtigten Sehen in der Dämmerung und Nacht kommen. Außerdem sind kurzfristige Über- oder Unterkorrekturen der Sehkraft möglich. In äußerst seltenen Fällen kann es zu einer Schädigung der Hornhautrückfläche (Endothel) oder einer vorzeitigen Trübung der eigenen Linse kommen. Auch die Möglichkeit einer Verschiebung oder Lockerung der phaken intraokularen Linse tritt nur bei den wenigsten Patienten auf und kann leicht durch eine Nachoperation korrigiert werden.

Die Risiken sind aber durch den langjährigen Fortschritt und die Weiterentwicklung der Methode und der Linsentypen sehr gering. Einige Chirurgen sehen in der phaken Intraokularlinse (IOL Linse) eine hervorragende Alternative zur Augenlaserbehandlung, weil sie durch den äußerst kleinen Schnitt sehr gut verträglich ist und verlässlich Sehfehler in außergewöhnlich hohen Bereichen korrigieren kann, wo eine Augenlaserbehandlung nicht mehr geeignet ist.

Grundsätzlich kann die Implantation einer phaken Intraokularlinse (ICL), da sie zusätzlich zur eigenen Linse implantiert werden, jederzeit rückgängig gemacht werden. Dies gilt insbesondere, wenn sich der Sehfehler verändert oder im höheren Alter weitere Sehfehlerkorrekturen wie z.B. die Korrektur der Alterssichtigkeit operativ gewünscht sind.

ICL: Kosten und Preise für phake Intraokularlinse

Die Kosten und Preise für das Einsetzen von phaken Intraolukarlinsen (ICL) sind meist höher als eine Augenlaserbehandlung, da die künstlichen Linsen individuell für die Augen der Patienten gefertigt werden. In der Regel beginnen die Preise für Intraokularlinsen ab etwa 2500 Euro pro Auge. Die Preis- und Kostenunterschiede kommen einerseits aufgrund der Stärke der Fehlsichtigkeit des Patienten zustande, andererseits durch die Erfahrung des Arztes und die Ausstattung der Operationseinrichtung. Eine Teilübernahme der Kosten für phake Intraokularlinsen durch die Krankenkassen wird oft nur gestattet, wenn der Eingriff medizinisch zwingend notwendig ist. Allerdings gibt es einige Ausnahmen, sodass sich zukünftige Patienten zunächst an ihre Kasse wenden sollten, um die Möglichkeiten zu klären.

Phake Intraokularlinsen: Risiken und Probleme

Phake Intraokularlinsen können grundsätzlich an zwei Stellen im Auge positioniert werden, so gibt es Vorderkammerlinsen und Hinterkammerlinsen. Die Risiken bei phaken Intraokularlinsen, die in die Vorderkammer eingebracht werden, beziehen sich vorwiegend auf eine Belästigung der Hornhaut, während Hinterkammerlinsen die augeneigene Linse in Mitleidenschaft ziehen können. Im Interview über Linsenimplantationen äußerte sich Dr. Till Werner, Spezialist für Augenlaser- und Linsenoperationen in seiner Praxis in Worms, ausführlich zu den Problemen und Risiken phaker Intraokularlinsen.

ICL / phake Intraokularlinse: Kosten im Vergleich

MethodePhake Linsen / ICL
ab 1800 €
pro Auge
Multifokallinsen
ab 1800 €
pro Auge
Anwendungs­bereichKurzsichtigkeit bis -23dpt.
Weitsichtigkeit bis 14dpt.
Hornhautverkrümmung bis 75dpt.
Kurzsichtigkeit
Weitsichtigkeit
Hornhautverkrümmung
Alterssichtigkeit
Grauer Star
Anwendung seit19861985
Mindestalter21 Jahre25 Jahre
Behandlungs­dauer20 Min.20 Min.
Heilungs­dauer3-7 Tage3-7 Tage
BesonderheitKorrektur von hoher Fehlsichtigkeit

Implantat zusätzlich zur körpereigenen Linse, unsichtbar und nicht spürbar

Behandlung ist reversibel

kombinierbar mit Augenlaserbehandlung

schnelle Wiedererlangung der Sehschärfe

für Patienten mit trockenen Augen geeignet
sehr hohe Erfahrungswerte

dauerhafte Korrektur der Alterssichtigkeit (Nah- & Mittelbereich)

korrigiert sehr starke Fehlsichtigkeiten (Kurz- und Weitsichtigkeit)

kombinierbar mit Augenlaserbehandlung

eventuell erhöhte Blendempfindlichkeit

Einschränkungen in der absoluten Fernsicht & Kontrastsehen
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