Monofokallinsen werden seit mehreren Jahrzehnten vorwiegend zur Behandlung von Grauem Star (Katarakt) eingesetzt. Sie werden auch als Ein-Stärken-Linsen oder monofokale Intraokularlinsen (IOL) bezeichnet. Durch die Implantation der Kunstlinsen kann jeweils entweder Kurzsichtigkeit (Myopie) oder Weitsichtigkeit (Hyperopie) korrigiert werden. Somit können Monofokallinsen eine Alternative für Patientinnen und Patienten darstellen, die sich keiner Augenlaserbehandlung unterziehen können oder möchten.

Welche Voraussetzungen für den Einsatz monofokaler Linsen bestehen, wie die Operation verläuft und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, erfahren Sie im Folgenden.

Monofokallinsen in der Übersicht

EinsatzbereichGrauer Star (Katarakt).
AnästhesieÖrtliche Betäubung, ambulanter Klinikaufenthalt.
OP-DauerJe Auge etwa 15 Minuten.
Ablauf der Multifokallinsen-OPKleiner Schnitt in Hornhaut, natürliche Linse wird zerkleinert und abgesaugt, künstliche Linse wird eingesetzt.
NachsorgeZwei bis drei Kontrolltermine, Benetzen mit Augentropfen für einige Wochen.
AltersgrenzenAb 18 Jahre.
HeilungsdauerEine bis zwei Wochen.
Risiken und NebenwirkungenSelten Blutungen und Läsionen der Hornhaut, Nachstar, Halos, Infektionen; gewöhnlich schmerzfrei.
KostenAb 2.000 Euro je Auge; bei Katarakt übernehmen KKV die Kosten.
AlternativenBifokallinsen, Trifokallinsen, ggf. phake Intraokularlinsen und Augenlasern. Brille und Kontaktlinsen.

Was ist eine Monofokallinse und wie funktioniert sie?

Bei Monofokallinsen handelt es sich um eine Variante der Intraokularlinsen (IOL). Sie werden anstelle der augeneigenen Linsen implantiert (aphak), um eine Katarakt, eine Fehlsichtigkeit und unter Umständen auch Alterssichtigkeit (Presbyopie) zu beheben.

In ihrer Funktionsweise gleichen monofokale Linsen herkömmlichen Brillengläsern mit Sehstärke: Sie bündeln das Licht in einem Brennpunkt und ermöglichen der Patientin bzw. dem Patienten nur auf eine bestimmte Distanz scharfes Sehen. Um in anderen Entfernungsbereichen scharf sehen zu können, werden nach der Operation zusätzliche Sehhilfen wie eine Brille benötigt. Meist werden Monofokallinsen implantiert, um die Fernsicht zu verbessern, also eine Kurzsichtigkeit zu korrigieren.

Voraussetzungen für Monofokallinsen

Die Voraussetzungen für eine Monofokallinsenimplantation überschneiden sich zu großen Teilen mit denen für eine Augenlaserbehandlung:

  • Vorerkrankungen: Abgesehen vom Grauen Star dürfen die Augen nicht von einer schwerwiegenden Krankheit betroffen sein. Generell sollte sich die zu behandelnde Person in einem guten gesundheitlichen Zustand befinden und zum Zeitpunkt der Linsenimplantation weder schwanger noch in der Stillzeit sein.
  • Altersgrenze: Patientinnen und Patienten können monofokale Linsen eingesetzt werden, sobald sie das 18. Lebensjahr erreicht haben. In der Regel wird eine solche Implantation jedoch erst im fortgeschrittenen Alter (40+ Jahre) durchgeführt.
    • Dioptrienzahl: Für gewöhnlich wird eine Implantation von Monofokallinsen bei sehr hoher Fehlsichtigkeit der Patientin bzw. des Patienten vorgenommen. Folgende Grenzwerte gibt die Kommission für refraktive Chirurgie in Deutschland vor
  • Hohe Kurzsichtigkeit (Myopie) ab -6dpt.
  • Hohe Weitsichtigkeit (Hyperopie) ab +4 dpt.

Diese Werte können je nach technischer Ausstattung des Operationszentrums leicht abweichen und sich auch je nach Land geringfügig unterscheiden.

Implantation von Monofokallinsen – Vorgehen und Ablauf

Augen lasern Linsenimplantate

Bei der Implantation von Monofokallinsen handelt es sich um ein bewährtes Verfahren, das bereits millionenfach durchgeführt wurde. Im Folgenden wird erläutert, wie und zu welchen Rahmenbedingungen der chirurgische Eingriff vonstattengeht.

Vorgehen bei einer Monofokallinsenimplantation

Der Einsatz von Monofokallinsen findet ambulant unter örtlicher Betäubung statt und dauert etwa 15 Minuten pro Auge. Der Abstand zwischen der Operation des ersten und der des zweiten Auges beträgt in der Regel ein bis zwei Tage.

Ehe der Patientin bzw. dem Patienten eine monofokale Linse implantiert werden kann, muss die augeneigene Linse entfernt werden. Dazu setzt die behandelnde chirurgische Fachkraft einen minimalen Schnitt in die oberste Hornhautschicht. Dann zerteilt ein spezielles Gerät die natürliche Linse und saugt diese zugleich ab. Die Monofokallinse wird anschließend gefaltet durch den Schnitt eingebracht und an die Stelle gesetzt, an der zuvor die natürliche Linse platziert war. Da die Größe des Schnittes nur wenige Millimeter beträgt, dichtet er sich innerhalb kürzester Zeit wieder von selbst ab.

Nach der Implantation einer Monofokallinse

Bereits kurz nach der Operation ist die Sehkraft wiederhergestellt, die Augen müssen sich jedoch an die neuen Linsen gewöhnen. In dieser Zeit können verschiedene, in der Regel temporäre Symptome auftreten:

  • Fremdkörpergefühl am operierten Auge
  • Leichtes Brennen
  • Verminderte Sicht in der Dämmerung
  • Lichterscheinungen – sogenannte Halos, die um helle Lichtquellen herum sichtbar werden.

Wichtig: Insbesondere bei einer Implantation von Monofokallinsen ist es entscheidend, dass alle Anweisungen des ärztlichen Fachpersonals befolgt und die Termine für Nachuntersuchungen wahrgenommen werden. Nur so kann der Heilungsprozess optimal verlaufen.

Kosten für Monofokallinsen im Überblick

Die Implantation von Monofokallinsen ist in vielen Fällen deutlich teurer als eine Augenlaserbehandlung – zu den Operationskosten kommen die Materialkosten für die individuell anzufertigenden künstlichen Linsen hinzu. Im Gegensatz zu Multifokallinsen fallen die Kosten für Ein-Stärken-Linsen jedoch wesentlich geringer aus. Pro Auge betragen die Kosten für Monofokallinsen etwa 2.000 Euro. Die Preise unterscheiden sich hinsichtlich der Erfahrung und Ausstattung der Klinik.

Monofokallinsen – Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Grundsätzlich übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Behandlung mit Monofokallinsen, sofern diese medizinisch notwendig ist. Dies ist beispielsweise bei einer Trübung der Augenlinse durch eine Katarakt der Fall. Private Krankenkassen sind auch dann zur Kostenübernahme verpflichtet, wenn die Patientin oder der Patient unter Alterssichtigkeit leidet und eine Laserbehandlung nicht den gewünschten Erfolg verspricht.

Kosten für Linsenimplantate im Vergleich

MethodePhake Linsen / ICL
ab 1800 €
pro Auge
Multifokallinsen
ab 1800 €
pro Auge
Monofokallinsen
ab 0 €
Kassenleistung
Anwendungs­bereichKurzsichtigkeit bis -23dpt.
Weitsichtigkeit bis 14dpt.
Hornhautverkrümmung bis 75dpt.
Kurzsichtigkeit
Weitsichtigkeit
Hornhautverkrümmung
Alterssichtigkeit
Grauer Star
Kurzsichtigkeit
Weitsichtigkeit
Hornhautverkrümmung
Grauer Star
Anwendung seit198619851980
Mindestalter21 Jahre25 Jahre40 Jahre
Behandlungs­dauer20 Min.20 Min.20 Min.
Heilungs­dauer3-7 Tage3-7 Tage3-7 Tage
BesonderheitKorrektur von hoher Fehlsichtigkeit

Implantat zusätzlich zur körpereigenen Linse, unsichtbar und nicht spürbar

Behandlung ist reversibel

kombinierbar mit Augenlaserbehandlung

schnelle Wiedererlangung der Sehschärfe

für Patienten mit trockenen Augen geeignet
sehr hohe Erfahrungswerte

dauerhafte Korrektur der Alterssichtigkeit (Nah- & Mittelbereich)

korrigiert sehr starke Fehlsichtigkeiten (Kurz- und Weitsichtigkeit)

kombinierbar mit Augenlaserbehandlung

eventuell erhöhte Blendempfindlichkeit

Einschränkungen in der absoluten Fernsicht & Kontrastsehen
millionenfach eingesetzt

beim Vorliegen des Grauen Stars werden die Behandlungskosten von der GKV übernommen

Korrektur der Fehlsichtigkeit in der Ferne

für die Nähe ist eine Brille erforderlich

schnelle Wiedererlangung der Sehschärfe
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