Unter clear lens extraction (CLE oder Klarlinsenextraktion) versteht man das Ersetzen der natürlichen Augenlinse durch eine Kunstlinse. Dabei handelt es sich um eine sog. Hinterkammerlinse, die im Kapselsack des Auges positioniert wird, in dem sich zuvor die augeneigene Linse befand. Hier erfahren Sie weitere Informationen über Kosten und die Behandlung der CLE und welche Linsentypen infrage kommen.

CLE – Kosten der clear lens extraction

Augen lasern Linsen

Die Kosten einer CLE richten sich nach der Wahl des Arztes, der Art und Stärke der Fehlsichtigkeit und dementsprechend nach dem Linsentyp. Grundsätzlich liegen die Preise zwischen 2.000 und 3.000 Euro, nur in seltenen Fällen sollten die Kosten einer CLE darüber liegen. Lässt man sich mehrere Angebote von verschiedenen Ärzten und Kliniken erstellen, ist darauf zu achten, dass sie inhaltlich identisch sind. Denn besonders bei günstigen Anbietern kommt es vor, dass einzelne Leistungen separat abgerechnet werden. So verrechnen nicht alle Ärzte die Kosten der Voruntersuchung mit den Gesamtkosten der CLE.

In den Kosten einer clear lens extraction sollten neben der Operation und den Linsen auch die Voruntersuchung, mindestens drei Nachkontrollen sowie Medikamente (Augentropfen) enthalten sein. Besonders bei den verwendeten Linsen gibt es viele Unterschiede. Die Materialkosten sollten separat angegeben sein, zudem die genaue Art und Bezeichnung der Linsen. Findet die CLE im Rahmen einer Katarakt-OP statt (Grauer Star), werden die Kosten der Behandlung von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen, ebenso die Kosten für Monofokallinsen. Sollen Multifokallinsen eingesetzt werden, muss die Differenz in Höhe von etwa 1.000 bis 1.500 Euro pro Auge vom Patienten bezahlt werden.

Methoden der CLE – Welche Linsen gibt es?

Im Wesentlichen wird zwischen zwei Linsentypen für CLE unterschieden: Mono- und Multifokal. Liegt eine Hornhautverkrümmung vor, gibt es davon jeweils torische Varianten. Eine Monofokallinse hat eine konvexe Form und bündelt das einfallende Licht in einem Punkt auf der Netzhaut. Somit ist sie lediglich für das scharfe Sehen in einer Distanz geeignet, für die anderen Bereiche wird auch nach der CLE-Operation weiterhin eine Sehhilfe wie Brille oder Kontaktlinsen benötigt. Die meisten Patienten entscheiden sich für die Fernsicht und eine Brille für den Nahbereich.

Multifokallinsen gibt es als bi- und trifokale Linsen. Sie können über ihren besonderen Schliff zwei bzw. drei unterschiedliche Distanzbereiche abbilden und führen zu einer weitgehenden Brillenfreiheit der Patienten. Trifokale Linsen sind somit in der Lage, neben dem Nah- und Fernbereich (Lesen und Autofahren) auch die mittlere Distanz scharf abzubilden, wodurch bspw. das Arbeiten am Computer ermöglicht wird. Bei bifokalen Linsen gibt es dagegen nur zwei Sehbereiche, wodurch auch hier in der Regel eine Brille notwendig ist, um bspw. Auto fahren zu dürfen.

Ablauf der CLE Operation

Die Linse wird entweder mit einem Femtosekundenlaser (Femto-Katarakt) oder mit einem Ultraschallgerät zerkleinert und anschließend mit einem kleinen Instrument abgesaugt. Dafür setzt der Operateur kleine Schnitte seitlich in die Hornhaut, die sich nach der Behandlung sofort selbständig abdichten. In den sog. Kapselsack, wo sich zuvor die natürliche Linse befand, wird die zusammengerollte Kunstlinse eingesetzt, wo sie sich anschließend entfaltet und in Position gebracht wird. Die gesamte OP dauert rund 20 Minuten, der Eingriff selbst ist meist innerhalb von 10 Minuten erledigt. Die Betäubung findet gewöhnlich lokal durch Augentropfen statt – auf besonderen Wunsch bieten einige Kliniken und Ärzte auch weitere Narkosemöglichkeiten an.

Augen lasern Linsenimplantate

Anders als beim Augenlasern wird bei einer CLE nur ein Auge pro Tag behandelt. Zwischen den OP-Tagen liegen meist 48 Stunden. Patienten können bereits am Tag nach der OP sehr gut sehen.

Voraussetzungen für CLE

Zunächst sollte ausgeschlossen sein, dass Erkrankungen im Auge vorliegen (abgesehen vom Grauen Star). Darüber hinaus muss beachtet werden, dass eine CLE meist bei älteren Patienten stattfindet, die bereits eine Alterssichtigkeit oder eine Linsentrübung haben. Bei jüngeren Patienten werden dagegen phake Linsen (sog. ICL) verwendet, die zusätzlich zur körpereigenen Linse eingesetzt werden. Zu beachten ist ebenfalls, dass die Refraktion, also der Grad der Fehlsichtigkeit bei mindestens -6 Dioptrien Kurzsichtigkeit oder +4 Dioptrien Weitsichtigkeit liegen sollte.

Sie benötigen weitere Informationen zur CLE oder zu Linsenimplantaten? Schreiben Sie uns, wir beraten Sie gern kostenlos und unverbindlich.

Kosten für CLE (Clear Lens Extraction) im Vergleich

MethodeRefrativer Linsen­austausch (RLA) bspw. Multifokal­linsenPhake IOL / ICL
Anwendungs­bereichKurz­sichtigkeit ab ca. -6 dpt.
Weit­sichtigkeit ab ca. +4 dpt.
Hornhaut­verkrümmung ab ca. +1 dpt.
Alters­sichtigkeit möglich
Kurz­sichtigkeit ab ca. -6 dpt.
Weit­sichtigkeit ab ca. +3 dpt.
Hornhaut­verkrümmung ab ca. +1 dpt.
Alterss­ichtigkeit nicht möglich
Erfahrung> 30 Jahre> 30 Jahre
Mindestalterab 45 Jahre18 bis 45 Jahre
Behandlungs­dauer20 Min.20 Min.
Heilungs­dauerca. 3 Tageca. 3 Tage
BesonderheitKorrigiert auch extrem starke Fehlsichtigkeiten
Dauerhafte Behebung der Alterssichtigkeit
Korrigiert auch extrem hohe Hornhaut­verkrümmungen
Der Eingriff ist umkehrbar – reversibel