Wie kommen die unterschiedlichen Kosten für Augenlasern und Linsen-OPs zustande?

Ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung für oder gegen eine Augenlaser-Behandlung oder eine Linsenoperation sind die Kosten. Der Grund: Gewöhnlich übernehmen gesetzliche Krankenkassen nur die Kosten einer refraktiven Behandlung, wenn sie medizinisch notwendig ist – etwa beim Grauen Star (Katarakt). Soll dagegen eine Sehschwäche wie Kurz- oder Weitsichtigkeit korrigiert werden, müssen gesetzlich versicherte Patienten die Kosten selbst tragen. Bei privat Krankenversicherten gelten andere Regeln, weshalb es sich für solche Patienten lohnt, mit einem Angebot bei der Krankenversicherung vorstellig zu werden und um Kostenübernahme zu bitten.

Vergleicht man die Preise und Kosten für Augenlasern und Linsenoperationen, stellt man schnell Unterschiede fest. In diesem Ratgeber erläutern wir die richtigsten Faktoren, die Auswirkungen auf den Preis einer refraktiven Behandlung haben und geben Tipps, wie Sie eventuell Geld sparen können.

1. Methode und Verfahren

Augen lasern

Die verwendete Behandlungsmethode hat den größten Einfluss auf die Kosten bei einer Augenlaser- oder Linsenbehandlung. Dabei gilt, dass Augenlasern in der Regel günstiger ist als eine Linsen-OP, weil die hygienischen Anforderungen an eine Operation im Augeninnern höher sind und weil Materialkosten für die Kunstlinse anfallen.

Je nach Verfahren beginnen die Preise je Auge bei rund 800 Euro für eine PRK, 1.000 Euro für LASIK, 1.300 Euro für Femto-LASIK und 2.000 Euro für Relex Smile. Linsenoperationen kosten meist ab 2.000 Euro. Entscheidet sich der Patient für sog. Premiumlinsen wie Multifokallinsen, können die Kosten auch bei 3.000 Euro und mehr liegen. Nachfolgend erfahren Sie, weshalb es auch bei gleichen Behandlungsverfahren deutliche Preisunterschiede geben kann.

2. Preise abhängig von Sehschwäche

Einige Ärzte und Augenlaserkliniken richten ihre Preise nach der zu korrigierenden Sehschwäche. So sind niedrige Werte zwischen -1,5 und +1 Dioptrien vergleichsweise günstig zu beheben, die Kosten bei höheren Werten können aber deutlich steigen. So kann die Behandlung einer Kurzsichtigkeit mit -1 Dioptrien bereits für 800 Euro machbar sein, während die Operation einer Kurzsichtigkeit mit -7 Dioptrien beim selben Anbieter über 2.000 Euro kosten kann. Deshalb empfiehlt es sich für Patienten mit höheren Fehlsichtigkeiten, direkt bei der Klinik nachzufragen, ob die Stärke der Sehschwäche Auswirkungen auf den Behandlungspreis haben kann.

3. Erfahrung des Arztes

Die Erfahrung und insbesondere die Reputation des Arztes haben einen großen Einfluss auf die Kosten der Operation. Auch Zusatzausbildungen wie der Europäische Facharztstatus FEBO oder Inhaber einer Professur können die Preise beeinflussen. Hat der Arzt einen hervorragenden Ruf, muss er sich keine Gedanken um Kundengewinnung machen und hat gewöhnlich volle Terminbücher.

4. Stadt und Region

Auch die Stadt bzw. die Region, in der sich die Augenklinik oder die Praxis des Arztes befindet, spielt mitunter eine Rolle bei den Kosten. Wer sich etwa in München oder Hamburg behandelt lässt, sollte grundsätzlich mit etwas höheren Preisen rechnen als Patienten in Berlin. Auffällig ist, dass sich gerade in Grenzgebieten viele Patienten aus Dänemark, Österreich und der Schweiz behandeln lassen – entsprechend haben diese Kliniken ihre Preise an die Kundschaft angepasst. Wer sparen möchte, sollte sich zuvor über die Preise in verschiedenen Regionen informieren und durchrechnen, ob eine Behandlung in Berlin trotz Anreise und Übernachtung günstiger ist als in Süddeutschland.

5. Klinikkette vs. niedergelassener Arzt

Klinikketten bieten ihren Patienten meist günstigere Preise an als niedergelassene Ärzte. Möglich wird dies durch eine höhere Auslastung der Technik, weil mehr Patienten behandelt werden. Außerdem kommen in Laserketten zum Teil Ärzte zum Einsatz, die keine eigenen Laser oder Operationsräume betreiben sondern sich nur für die Dauer der Behandlung einmieten oder im Auftrag des Anbieters die Operation durchführen. Lässt man sich dagegen bei einem niedergelassenen Arzt behandelt, kann man davon ausgehen, dass eine individuelle Rundum-Versorgung durch den Operateur erfolgt: Von der Voruntersuchung über die Behandlung bis zu den Nachkontrollen.

6. Inklusivleistungen vergleichen

Ein ebenfalls wichtiger Punkt, der beim Vergleichen der Preise gern vernachlässigt wird, für das Endergebnis aber relevant sein kann, sind die Inklusivleistungen – insbesondere im Rahmen der Voruntersuchung. Neben den geforderten Standarduntersuchungen führen Premiumanbieter meist zusätzliche Untersuchungen durch, mit denen eine bessere und genauere Vermessung der Augen möglich ist und Augenerkrankungen schneller erkannt werden können. Das betrifft neben der Netzhaut und dem Sehnerv auch die Hornhaut und die Pupille. Solche umfangreichen Voruntersuchungen werden meist von niedergelassenen Ärzte angeboten und haben ihren Preis. Während die Voruntersuchung in einer Augenlaserkette schon ab 40 Euro möglich ist, kann sie bei einem Spezialisten zwischen 200 und 400 Euro kosten.

Bei den Inklusivleistungen sollten Patienten auch darauf achten, ob ein Nachlasern im Preis enthalten ist. Manchmal kann es vorkommen, dass bei der ersten Behandlung nicht das gewünschte Ziel erreicht wurde und noch eine geringe Fehlsichtigkeit besteht. Einige Ärzte bieten dann eine kostenlose Nachbehandlung an. Die Anzahl der Nachkontrollen, die im Preis enthalten sind, dürfen Patienten ebenfalls nicht vernachlässigen. Um Kosten zu sparen kann es vorkommen, dass Anbieter die Zahl auf zwei oder drei Nachuntersuchungen beschränken. Sinnvoll sind allerdings vier bis fünf Kontrollen, um auch nach längeren Zeiträumen von drei bis sechs Monaten sicher sein zu können, dass die Wundheilung gut verläuft und die Sehschärfe erhalten bleibt.

Auch auf mögliche Zusatzkosten sollte geachtet werden. Meist müssen Patienten die Kosten für Medikamente selbst tragen, sie liegen gewöhnlich zwischen 50 und 100 Euro. Bei einem Premiumanbieter können sie dagegen im Preis bereits enthalten sein – fragen lohnt sich.

7. Termine und Verfügbarkeit

Obwohl refraktive Eingriffe besonders sicher sind und schwere Komplikationen nur selten auftreten, ist es wichtig, einen direkten Ansprechpartner zu haben, der im Notfall immer erreichbar ist. Einige Ärzte geben deshalb ihre Handynummern heraus, damit sie für Patienten jederzeit erreichbar sind.

Auch die Terminverfügbarkeit kann Auswirkungen auf den Preis haben. Ärzte und Kliniken sind daran interessiert, möglichst ausgebucht zu sein. Wer zeitlich flexibel ist, kann beim Anbieter erfragen, ob besonders kurzfristige Termine verfügbar sind oder ob der Arzt eine Art Frühbucherrabatt anbietet.

8. Lasersysteme und Wartung

Weitere Punkte, die Einfluss auf die Kosten der Augenlaser-Behandlung haben können, sind das verwendete Lasersystem und die Intervalle, in denen die Laser gewartet werden. Besonders günstige Anbieter setzen teilweise ältere Modelle ein, die in der Anschaffung preiswerter sind, dafür technisch aber nicht auf dem neuen Stand. Unter anderem der Blick auf die Hertz-Zahl sagt aus, wie modern das verwendete Lasersystem ist. Aktuelle Femtosekunden-Laser arbeiten gewebeschonend mit 150 Hertz. Auch der Eyetracker sollte nicht veraltet sein, hier liegt der gängige Wert bei 1050 Hertz, wodurch 1050 Mal pro Sekunde die Bewegungen des Auges geprüft werden und der Laser, falls notwendig, automatisch korrigiert werden kann. Die Leistung eines Excimer-Lasers sollte im Bereich zwischen 400 und 500 Hertz liegen. Grundsätzlich gilt: Je höher der Wert, desto schneller arbeitet das System und desto kürzer ist die Behandlungszeit.

Auch die Wartung sollte nicht vernachlässigt werden. Sie kostet jährlich etwa 5.000 Euro je Laser und garantiert eine einwandfreie Funktion. Insbesondere beim Augenlasern im Ausland kann es vorkommen, dass sich Anbieter nicht an die vorgeschriebenen Wartungsintervalle halten, was zu Ungenauigkeiten und schlechteren Ergebnissen in der Qualität führen kann.

Fazit: Tipps zum Sparen

Wer die Kosten der refraktiven Behandlung selbst tragen muss, weil die Krankenkasse sie nicht übernimmt, und deshalb auf den Preis achtet, sollte möglichst mehrere Angebote einholen, die inhaltlich vergleichbar sind. Nur dann ist ein objektiver Vergleich möglich. Um die Kosten niedrig zu halten, sollte man prüfen, welche Methoden machbar sind und welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Verfahren bieten. Grundsätzlich ist das Ergebnis einer LASIK und einer Femto-LASIK identisch. Der Unterschied besteht lediglich in der Art, wie der Schnitt in der Hornhaut erzeugt wird. Wer sich besonders günstig operieren lassen möchte, kann eine PRK in Betracht ziehen, wenn er bereit ist, eine etwas längere Wundheilung in Kauf zu nehmen und nicht sofort die volle Sehleistung zu erreichen.

Sie haben Fragen zu den Kosten einer Augenlaser-Behandlung oder einer Linsenoperation? Gern helfen wir Ihnen dabei, den passenden Anbieter zu finden und einen guten Preis für Sie zu vereinbaren. Schreiben Sie uns einfach an.