Linsenimplantationen gehören zu den am häufigsten durchgeführten chirurgischen Eingriffen in Deutschland. Die Eingriffe sind weitgehend standardisiert und langjährig erforscht, dennoch kann es mitunter zu Komplikationen kommen. Hier erfahren Sie wissenswerte Informationen über mögliche Probleme und Risiken bei Linsenimplantationen.

Bei weiteren Fragen zu Linsenimplantationen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. Schreiben Sie uns an.

Risiken bei Linsenimplantation vermeiden

Komplikationen bei einer Linsen-Operation können am ehesten vermieden werden, indem man mögliche Risiken aktiv minimiert. Dazu gehört vor allem die richtige Wahl des Arztes. Gerade bei einer Operation an den Augen sollte man sich überlegen, ob es unbedingt der günstigste Anbieter sein muss oder ob man auch etwas mehr Geld ausgeben möchte oder kann. Einige 100 Euro klingen zunächst nach viel Geld doch wer Qualität haben möchte, könnte beim günstigsten Angebot unzufrieden sein.

augen lasern augenerkrankung

Ein weiterer Punkt, auf den Patienten bei der Arztwahl achten sollten, ist die Reputation des Arztes. Je mehr Erfahrung er mit Linsenoperationen hat und je positiver die Bewertungen von ihm sind, desto geringer ist das Risiko für Komplikationen bei der Linsenimplantation. Ein guter Arzt zeichnet sich auch dadurch, dass er nicht sofort die beste Lösung parat hat, sobald der Patient das Sprechzimmer betritt. Zunächst müssen die Augen sorgfältig untersucht werden, anschließend nimmt sich ein kompetenter Arzt ausreichend Zeit für ein Gespräch mit dem Patienten, in dem er seine Bedenken und Ängste sowie Fragen zum Ausdruck bringen kann. Schließend entscheiden der Arzt und der Patient gemeinsam, ob eine Operation sinnvoll ist und welche Methode verwendet wird.

Risiko verringern durch korrekte Messungen

Im Rahmen der Voruntersuchung, die meist durch den operierenden Arzt durchgeführt wird, stellt der Arzt die Art und Stärke der Fehlsichtigkeit fest und vermisst das Auge. Wenn diese Messungen falsch sind, kann es bei einer Linsenoperation zu Komplikationen kommen, weil bspw. die Stärke der eingesetzten Linse falsch berechnet wurde. Für möglichst genaue Messungen ist es deshalb dringend notwendig, dass mindestens zwei Tage vor der Voruntersuchung (bei harten Linsen besser länger) keine Kontaktlinsen eingesetzt werden. Anderenfalls bildet sich auf der Hornhaut ein Abdruck, der die Messergebnisse beeinflussen kann.

Linsen-OP: Risiko verringern durch richtige Methode

Neben dem Arzt und der korrekten Vermessung der Augen spielt auch die Wahl des Operationsverfahrens eine Rolle für die Risiken einer Linsenoperation. Nur wenn alles aufeinander abgestimmt ist, kann ein Ergebnis erzielt werden, mit dem der Patient und der Arzt zufrieden sind. Ziel ist es, die Methode zu wählen, mit der das beste Ergebnis für den Patienten erzielt wird. Patienten mit einem Katarakt (Grauer Star) benötigen bspw. eine neue Linse, wohingegen Patienten mit einer starken Fehlsichtigkeit auf mit phaken Intraokularlinsen (pIOL) gut beraten sind. Beim Linsentausch wird die natürliche Linse des Auges entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt. Dabei ist zu beachten, dass das Auge mit einer Kunstlinse seine Akkommodationsfähigkeit verliert, sich also nicht an das Sehen in der Ferne und in der Nähe anpassen kann. Deshalb ist der Austausch der Linse nur empfehlenswert, wenn eine Laserbehandlung oder eine pIOL nicht infrage kommt.

Mögliche Risiken einer Linsen-Implantation

Trotz aller Sorgfalt kann es während und nach der Operation zu Komplikationen bei der Linsenimplantation kommen. Sehr selten aber grundsätzlich möglich sind Infektionen, weil mit der neuen Linse ein Fremdkörper in das Auge eingebracht wird, der potenziell mit Keimen belastet sein kann. In diesem Fall kann der Operateur noch so erfahren sein, wichtig ist dann eine schnelle Erkennung in der Nachsorge und eine entsprechende Behandlung, damit die Infektion möglichst schnell beseitigt wird.

Kurz nach der Operation spüren einige Patienten ein Fremdkörper-Gefühl im Auge. Das kommt durch den kleinen Schnitt, durch den die Linse ins Auge eingesetzt wird. Nach wenigen Stunden bis Tagen sollte diese Nebenwirkung verschwunden sein. Etwas länger dauert es dagegen, bis sog. Halos verschwunden sind – Lichtkegel, die sich vor allem bei Dämmerung und Dunkelheit um Lichtquellen herum bilden und jedem bekannt vorkommen, der bei Dunkelheit im Regen schonmal Auto gefahren ist. Auch von einer erhöhten Lichtempfindlichkeit in den ersten Wochen nach der Operation berichten manche Patienten.

Ein großer Vorteil von Linsenoperationen im Vergleich zum Augenlasern ist die Reversibilität. Während beim Augenlasern Material von der Hornhaut unwiederbringlich abgetragen wird, kann die Linse bei einer Linsen-OP jederzeit wieder entfernt und ausgetauscht werden. Somit kann eine mögliche Über- oder Unterkorrektur besser in einer Nach-OP behandelt werden.

Insgesamt kann festgestellt werden, dass Komplikationen bei Linsenimplantationen ausgesprochen selten vorkommen. Über 99 Prozent der Behandlungen laufen reibungslos ab und selbst, wenn es Probleme während oder nach dem Eingriff gibt, bleiben nur in äußerst seltenen Fällen auch Folgeschäden. Wichtig ist, sofort den Arzt aufzusuchen, sobald es Schwierigkeiten gibt oder man denkt, etwas könnte nicht stimmen. So werden Probleme schnell erkennt und Risiken für Dauerschäden minimiert.

Sie haben weitere Fragen zu Linsenimplantationen oder wollen mehr zum Thema Risiken und Nebenwirkungen wissen? Schreiben Sie uns.