Linsenoperationen gehören zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen, allein in Deutschland wird die Behandlung fast 800.000 Mal im Jahr durchgeführt. Vor allem beim Katarakt, auch bekannt als Grauer Star, wird eine Kunstlinse in das Auge eingesetzt. Aber auch Fehlsichtigkeiten wie Fern- und Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmung können mit Linsenimplantaten korrigiert werden – im Vergleich zum Augenlasern auch bei deutlich stärker ausgeprägten Sehschwächen.

Auf dieser Website finden Sie wissenswerte Informationen zum Thema Linsenimplantationen mit den Schwerpunkten Kosten einer Linsenimplantation sowie zum Ablauf und den Risiken der Operation. Haben Sie weitere Fragen?  Schreiben Sie uns.

Linsenimplantate: Wer ist geeignet?

Augen lasern Linsen

Die Eignung für eine Linsenoperation ist weitgehend identisch mit der Eignung für das Augenlasern. Der Patient sollte mindestens 18 Jahre als sein, ein Alter von 23 oder 24 wäre besser, weil das Auge dann bereits ausgewachsen ist und große Veränderungen der Fehlsichtigkeit in der Regel nicht mehr auftreten.

Allerdings können auch schon bei Kleinkindern und Säuglingen die Linsen getauscht werden – etwa, wenn das Kind mit einem Katarakt geboren wird. Linsenimplantate bieten den Vorteil, dass auch höhere Werte von Fehlsichtigkeiten korrigiert werden können. Während Augenlasern meist zwischen -8 und +3 Dioptrien empfohlen wird, können Linsen auch bei deutlich abweichenden Werten eingesetzt werden. Wichtig ist, dass Patientinnen weder schwanger sind noch dass sie stillen, weil sich durch Hormonumstellungen die Sehfähigkeit verändert.

Kosten einer Linsenimplantation

Die Kosten einer Linsenoperation richten sich nach der Stärke des Sehfehlers, der verwendeten Linsenart und dem jeweiligen Arzt. Grundsätzlich belaufen sie die Preise für Linsenimplantate auf 2.000 Euro bis 3.000 Euro, wobei durch Zusatz-Optionen bei der Behandlung auch höhere Preise möglich sind. Bei den Kosten für Linsenimplantate müssen Patienten berücksichtigen, dass sie zum Teil oder komplett von den Krankenkassen übernommen werden – das gilt sowohl für private Krankenkassen (PKV) wie auch für die Gesetzlichen (GKV). Allerdings übernehmen besonders die gesetzlichen Krankenkassen nur die Kosten einer Linsenimplantation mit herkömmlichen Monofokallinsen und auch nur, wenn der Eingriff medizinisch zwingend notwendig ist, etwa beim Katarakt (Grauer Star). Die privaten Krankenkassen zeigen sich oft kulanter und bezahlen auch die Implantation von Premium-Linsen (Multifokal).

Kosten für Voruntersuchung und Nachsorge

Bei der Kalkulation der Kosten für eine Linsenoperation spielen neben der Behandlung noch weitere Faktoren eine wichtige Rolle, die von Ärzten und Anbietern mit besonders niedrigen Preisen mitunter separat abgerechnet werden. Dazu zählt etwa die Voruntersuchung, die zwischen 25 und 200 Euro kosten kann und neben dem Kennenlernen von Arzt und Patient vor allem der Ermittlung der Fehlsichtigkeit dient. Außerdem wird festgestellt, ob eine Operation überhaupt in Frage kommt.

Ebenso wichtig wie die Voruntersuchung ist auch die Nachsorge. Sie besteht aus vier bis fünf Terminen. Die erste Untersuchung findet direkt nach der Operation statt und dient der Erfolgskontrolle des Eingriffs. Weitere Termine für die Nachsorge liegen in der Regel einen Tag, eine Woche, einen Monat und drei Monate nach der Operation. Der Arzt überprüft die Wundheilung sowie die Verbesserung der Sehqualität. Bei den meisten Anbietern ist die Nachsorge im Gesamtpreis enthalten, allerdings kann sie auch einzeln abgerechnet werden – etwa, wenn sie nicht vom behandelnden Arzt durchgeführt wird sondern vom normalen Augenarzt des Patienten. Die Kosten liegen dann bei 100 Euro und mehr.

Linsenimplantate: Operation und Behandlung

Nachdem in der Voruntersuchung die grundsätzliche Eignung für eine Linsenoperation festgestellt sowie die Art und Stärke der Fehlsichtigkeit ermittelt wurde, folgt die Behandlung. Im Gegensatz zur Augenlaser-Operation wird bei einer Linsenimplantation nur ein Auge am Tag behandelt. Der Eingriff am zweiten Auge findet meist wenige Tage bis Wochen später statt.

Am Tag der Linsenoperation sollten Patienten kein Make-up auftragen sowie auf Parfüm oder Rasierwasser verzichten – ebenso führt Rauchen zu Verunreinigungen, insbesondere nach dem Eingriff, wenn die Wunde am Auge noch nicht vollständig abgeheilt ist und das Risiko einer Infektion besteht. Etwa eine Stunde vor dem Eingriff sollten Patienten in der Klinik erscheinen, dort können sie nochmals Fragen stellen und sich auf die Operation vorbereiten. Die Betäubung findet lokal statt, dabei wird das zu behandelnde Auge mit Tropfen betäubt. Auf Wunsch bieten einige Anbieter auch eine Vollnarkose an, falls Patienten zu viel Angst haben. Die Mehrkosten liegen bei rund 400 Euro.

Die Implantation der Linse dauert je nach Verfahren zwischen 15 und 25 Minuten. Ein Linsenaustausch dauert etwas länger als das Einsetzen einer phaken Intraokularlinse (innenliegende Kontaktlinse), die zwischen Iris und natürlicher Augenlinse platziert wird. Im Anschluss erhält der Patient entzündungshemmende Augentropfen, die einer Infektion vorbeugen sollen und das Risiko von Komplikationen durch Verunreinigungen reduzieren. Es wird empfohlen, sich nach der Linsenimplantation von einer Begleitperson nachhause führen zu lassen und sich auszuruhen.

Risiken und Probleme bei Linsenimplantationen

Trotz größter Sorgfalt und Hygiene bergen Linsenoperationen ein höheren Risiko für Infektionen als normale Augenlaser-Behandlungen. Denn während das Augenlasern (insbesondere die Femto-LASIK und ReLEx smile) nahezu kontaktlos ablaufen, wird bei einer Linsenimplantation ein Fremdkörper in das Auge eingesetzt, der potenziell Krankheitserreger tragen kann. Dennoch ist festzustellen, dass Komplikationen dieser Art ausgesprochen selten vorkommen.

Darüber hinaus kann es zu einer Beeinträchtigung des Sehens bei Dämmerung und im Dunkeln kommen. Auch Über- oder Unterkorrekturen sind möglich, wenn beispielsweise ein Messfehler bei der Voruntersuchung vorlag, weil der Patient in den Tagen vor der Voruntersuchung oder dem Eingriff Kontaktlinsen trug. Dadurch bilden sich Abdrücke auf den Augen, wodurch die Messungen verfälscht werden können. Der Vorteil einer Linsenimplantation: Bei Komplikationen können die Implantate jederzeit relativ unkompliziert wieder entfernt werden.

Schmerzen bei Linsenoperationen

Die Augen sind während der Linsenimplantation lokal mit Tropfen betäubt, weshalb der Eingriff selbst keine Schmerzen verursacht. Wenn die Wirkung der Betäubung nachlässt, klagen Patienten teils über ein Fremdkörpergefühl und ein leichtes Kratzen unter dem Augenlid. Starke Schmerzen wie bei einigen Augenlaser-Methoden, etwa der PRK, bei der die oberste Schicht der Hornhaut entfernt wird, entstehen in der Regel nicht.

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