Bei der Keratektasie handelt es sich um eine Ausdünnung der Hornhaut mit einer Verformung nach außen. Daraus erfolgt eine Verschlechterung der Sehstärke. Eine Keratektasie nach einer LASIK-Operation tritt sehr selten auf, kann aber entstehen, wenn bei dem Eingriff zu viel Gewebe von der Hornhaut entfernt wurde. Hier finden Sie Informationen über die Keratektasie und erfahren, worauf Sie bei einer LASIK-Behandlung achten sollten.

Was ist eine Keratektasie?

Eine Keratektasie ist eine krankhafte Ausdünnung der Hornhaut, bei der sich diese kegelartig nach außen wölbt. Die Keratektasie kann ein frühes Symptom eines Keratokonus sein. Bei dieser angeborenen Augenkrankheit wird die Hornhaut beider Augen fortschreitend dünner und spitzer. Betroffene leiden hauptsächlich unter abnehmender Sehstärke und verzerrtem, verschwommenem Sehen.

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Man spricht von einer Forme fruste des Keratokonus, wenn die Symptome der Krankheit nicht zu Tage treten. Je nach Verlauf des Keratokonus kann die Krankheit zunächst mit harten Kontaktlinsen behandelt werden. In schweren Fällen hilft den Betroffenen nur noch eine Hornhauttransplantation.

Keratektasie nach LASIK

Wurde die Hornhaut durch den Eingriff zu sehr geschwächt, kann eine Keraktekasie nach einer LASIK auftreten. Ursachen dafür sind ein zu dicker Flap oder eine zu tiefe Laserablation, wenn die Hornhaut der behandelten Person sowieso schon sehr dünn war. Als direkte Folge einer LASIK tritt die Keratektasie sehr selten auf.

Die häufigste Ursache für eine Keratektasie nach einer LASIK ist, wenn vor dem Eingriff bereits eine Forme fruste des Keratokonus bestand oder sich entwickelte.

Risiko für eine Keratektasie nach LASIK

Das Risiko für eine Keratektasie nach einer LASIK wird in der Augenheilkunde als sehr gering eingeschätzt. Durch den hohen Grad an standardisierten Messungen und Abläufen ist die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen ausgesprochen niedrig, dennoch können diese nie ausgeschlossen werden. Das Auftreten einer Keratektasie nach einer LASIK- oder SMILE-Behandlung ist mit 0,05 bis 0,16 Prozent selten.

Symptome und Diagnose einer Keratektasie

Eine Keratektasie kann Tage, Monate oder Jahre nach einer LASIK auftreten. Die ersten Anzeichen und Symptome bemerken Betroffene meist erst einige Monate bis Jahre nach der LASIK-Behandlung – häufig in Form einer verminderten Sehleistung und einer verzerrten Sicht. Wendet sich die betroffene Person erneut an eine Augenklinik bezüglich einer Laserbehandlung, sollte eine genaue Topographie der Hornhaut erstellt werden.

Dabei wird festgestellt, wie sehr die Hornhaut bereits ausgedünnt ist. Dies ist auch wichtig, um eine erneute LASIK-Behandlung im Rahmen einer Nachbehandlung auszuschließen. Ein weiterer Lasereingriff würde die Hornhaut zusätzlich stark schwächen und das Fortschreiten der Keratektasie begünstigen.

Keratektasie bei LASIK vermeiden

Das Risiko einer Keratektasie kann durch die richtige Auswahl der Patienten und Patientinnen bereits enorm verringert werden. Personen mit folgenden Merkmalen sollten von einer LASIK ausgeschlossen werden:

  • Kurzsichtigkeit (Myopie) von -8 Dioptrien oder höher
  • Eine Hornhautdicke von unter 500 Mikrometern
  • Augen mit ersten Anzeichen eines Keratokonus
  • Wenn mit dem Laser mehr als 120 Mikrometern von der Hornhaut abgetragen werden müssten.
  • Wenn das stromale Bett nach dem Eingriff weniger als 300 Mikrometer betragen würde.

Dabei ist allerdings anzumerken, dass auch außerhalb dieser Grenzwerte eine Keratektasie auftreten kann. Denn dieses Phänomen wird durch verschiedene Faktoren verursacht, die in der Augenheilkunde noch nicht bis ins letzte Detail ergründet werden konnten.

Die Aufklärung der Patienten und Patientinnen ist ein wichtiger Teil der Voruntersuchung. Ist das Risiko für eine Keratektasie zu hoch, kommen die LASEK oder PRK als alternative Augenlasermethoden infrage.

Behandlung der Keratektasie nach einer LASIK

Die erste Behandlung findet in der Regel mit harten Kontaktlinsen statt. Mindestens alle sechs Monate sollte die Entwicklung der Keratektasie kontrolliert werden, um rechtzeitig eine Veränderung erkennen zu können.

Bei vielen Betroffenen entwickelt sich die Keraktasie ab einem bestimmten Punkt nicht mehr weiter. Schreitet die Krankheit jedoch fort oder besteht eine Kontaktlinsenunverträglichkeit, sind operative Maßnahmen nötig.

Hier wird zunächst eine Kollagenvernetzung durchgeführt, um die Strukturen der Hornhaut anzupassen. Ob der Eingriff erfolgreich war, kann erst nach bis zu einem Jahr abschließend beurteilt werden. Meist sind Betroffene weiterhin auf Kontaktlinsen angewiesen. Als letzte Möglichkeit gilt eine Keratoplastik, bei der das erkrankte Hornhautgewebe mit passendem Spendermaterial ersetzt wird.

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