Beim Grauen Star (Katarakt) handelt es sich um eine Linsentrübung im menschlichen Auge – dieser Graufärbung verdankt die Erkrankung auch ihren Namen. In den meisten Fällen kann der Graue Star erfolgreich behandelt werden, dafür wird die getrübte Linse entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt. Im folgenden Artikel erfahren Sie Einzelheiten über die Grauer-Star-Operation.

Symptome des Grauen Stars

Das Hauptsymptom eines Grauen Stars ist die sukzessive Trübung der Augenlinse, verbunden mit einem Verlust der Sehschärfe. Der Vorgang kann sich über Jahre erstrecken und wird von den betroffenen Patienten anfangs kaum wahrgenommen. Darüber hinaus führt der Graue Star zu Blendeffekten, da durch die Trübung die Lichtbrechung in der Linse verändert wird. Auch kann es zu Beeinträchtigungen des räumlichen Sehens kommen oder eine kurzzeitige Verbesserung der Sehkraft auftreten, wenn die Patienten weitsichtig sind. Grund dafür ist die Verdickung der Linse sowie eine Verdichtung des Linsenkerns. Aufgrund der voranschreitenden Trübung der Linse nimmt die Sehschärfe aber auch beim Sehen in die Ferne ab.

Ursache und Diagnose des Grauen Stars

Der Graue Star ist in der Regel altersbedingt verursacht. Etwa die Hälfte der 52- bis 64-Jährigen in Deutschland haben einen Grauen Star, viele ohne dabei eine Sehstörung zu bemerken. Doch auch jüngere Erwachsene und Kinder können an der Katarakt erkranken. Ursachen dafür können zum Beispiel die Einnahme bestimmter Medikamente, Rauchen oder Alkoholkonsum sowie vorangegangene Augenerkrankungen sein.

Um den Grauen Star zu erkennen, wird gewöhnlich nur ein Spaltlampenmikroskop benötigt. Es verfügt über eine 40-fache Vergrößerung und ermöglicht dem Augenarzt einen detaillierten Blick auf die Linse. So kann er auch schwache Trübungen der Linse erkennen sowie andere Bereiche des Auges untersuchen – etwa die Hornhaut oder die Vorderkammer der Augen.

Katarakt-OP – Augenlasern beim Grauen Star

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Der Graue Star (Katarakt) kann bei den meisten Patienten operabel korrigiert werden. Weil es sich beim Grauen Star um eine Trübung der augeneigenen Linse handelt, ist eine reine Laserbehandlung nicht möglich. Die Linse muss entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt werden.

Allein in Deutschland wird die Grauer-Star-OP jährlich rund eine Million Mal durchgeführt, womit es sich um die häufigste Operation handelt. Wurde bis vor wenigen Jahren vor allem eine geringe Sehschärfe als Grund für eine Grauer-Star-OP angeführt, können heute auch andere Gründe wie besonders starke Blendeffekte oder ein schlechtes Sehen bei Dämmerung angeführt werden.

In Studien wurde festgestellt, dass sich nicht nur die Sehkraft nach einer Operation des Grauen Stars verbessert, sondern auch die Lebensqualität und sogar die Lebenserwartung der Patienten steigen. Gründe für die höhere Sterblichkeit bei Patienten, die auf eine Graue-Star-Operation verzichtet haben, waren demnach vor allem ein erhöhtes Risiko im Alltag, die Einnahme falscher Medikamente und Stürze infolge des schlechten Sehens.

Ablauf der Grauer Star OP (Katarakt)

Damit die natürliche Linse bei der Grauer-Star-OP entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt werden kann, setzt der Operierende mehrere kleine Schnitte in die Hornhaut. Die vordere Augenkammer wird an drei Stellen geöffnet, die nicht bluten und sich im Anschluss an die Grauer-Star-OP selbst abdichten. Ein Vernähen ist somit nicht notwendig, was die Heilung und vor allem das Gefühl nach der Operation deutlich verbessert. Für Patienten ist dieser Vorgang vollkommen schmerzfrei.

Die Betäubung des Auges

Die Katarakt-OP wird meist unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Dabei wird das Betäubungsmittel in das Auge injiziert, wodurch es vollkommen schmerzfrei wird und nicht mehr aktiv bewegt werden kann. Das erleichtert die Voraussetzungen für die Operation.

Dagegen gibt es auch die Möglichkeit, das Auge ausschließlich mit Tropfen zu betäuben, wodurch es zwar ebenfalls schmerzunempfindlich wird, aber vom Patienten noch bewegt werden kann. Weil der Patient bei dieser Methode für die Dauer der Grauer-Star-OP (rund 10 Minuten je Auge) geradeaus schauen muss, ist sie nicht für jeden Patienten geeignet.

Zudem gibt es die Möglichkeit einer Behandlung unter Vollnarkose – insbesondere bei Erkrankungen des Patienten, die zu ungewollten Bewegungen führen (z.B. Zittern).

Der chirurgische Eingriff beim Grauen Star

Nachdem die vordere Augenkammer geöffnet ist, spritzt der Operateur dem Patienten eine Adrenalinlösung ein, wodurch sich die Pupille des Auges erweitert. Ein spezielles Gel stabilisiert die Augenkammer und erleichtert den Eingriff. Anschließend wird die vordere Seite des Kapselsacks (Linsenkapsel), in dem sich die natürliche Augenlinse befindet, mit einem Durchmesser von rund sechs Millimetern geöffnet. Damit die Linse im Kapselsack gedreht werden kann, führt der Operateur durch eine dünne Kanüle Wasser in den Linsensack ein, im Anschluss kann die Linse mit einem speziellen Ultraschallgerät zerlegt und abgesaugt werden.

Die gefaltete Kunstlinse wird mithilfe einer Kartusche in das Auge eingeführt. Im Kapselsack entfaltet sie sich und wird vom Operateur in die gewünschte Position gebracht. Um Schäden an der Hornhaut zu verhindern, muss darauf geachtet werden, dass sie von der Linse nicht berührt wird. Die komplette Grauer-Star-OP dauert je Auge nur fünf bis sieben Minuten.

Im Gegensatz zum Augenlasern wird das Auge nach der Kataraktoperation zugeklebt, einerseits aus Gründen der Orientierung, andererseits wegen hygienischer Aspekte. Deshalb wird pro Behandlungstag nur ein Auge operiert. Meist liegen eine bis zwei Wochen zwischen den beiden Behandlungen. In Ausnahmefällen können auch beide Augen an einem Tag operiert werden, dann wird allerdings das komplette Operationsbesteck gewechselt und das OP-Team neu eingekleidet, um eventuelle Verunreinigungen zu vermeiden.

Nach dem Eingriff

Am Tag nach der Behandlung des Grauen Stars wird der Verband entfernt, um den Erfolg der Operation zu bewerten. Patienten beschreiben das Sehen nach einer Kataraktoperation als deutlich farbintensiver, zugleich sind die Bilder heller, an den ersten Tagen nach der OP kann es noch zu leichten Blendungen kommen. Abhängig von der Wahl der Linse wird überprüft, ob Patienten in die Ferne oder in der Nähe sehen können. Nach der Operation des Grauen Stars müssen für die Dauer von drei bis fünf Wochen regelmäßig entzündungshemmende und antibiotische Augentropfen genommen werden, um Komplikationen am Auge zu vermeiden.

Die Grauer-Star-OP mit dem Femtosekundenlaser

Statt eines Ultraschallgeräts wird seit einigen Jahren auch der Femtosekundenlaser für die Operation des Grauen Star eingesetzt – im Wesentlichen für zwei Schritte: Mit dem Femtolaser kann die Vorderkapsel geöffnet werden, außerdem ist mit ihm das Zerlegen der Linse möglich. Ein großer Vorteil des Femtolasers im Gegensatz zur Ultraschallmethode besteht im deutlich schonenderen Umgang mit dem umliegenden Gewebe, außerdem arbeitet der Femtosekundenlaser bei der Katarakt-OP genauer. Durch den Einsatz des Femtosekundenlasers haben sich der Komfort und die Qualität der Operation bereits deutlich erhöht.

Grauer Star OP – Nachteile und Risiken

Da die Katarakt-OP für viele Chirurgen zu einem Routineeingriff gehört, treten Probleme und Komplikationen nur selten auf. Die Rate liegt bei weniger als einem Prozent, wodurch die Risiken bei der Grauer-Star-OP für Patienten recht gering sind.

Mögliche Komplikationen und Risiken einer Operation des Grauen Star:

  • eine Infektion des Augeninneren
  • eine Schwellung der Netzhautmitte
  • ein Vorfall des Glaskörpers infolge der Verletzung der Linsenhinterkapsel

Nachstar nach einer Katarakt-OP

Ein anderes Problem kann der sogenannte Nachstar sein. Dabei trübt sich nach einer Grauer-Star-Operation die hintere Linsenkapsel, was ebenfalls zu einer Verringerung des Sehvermögens führt. Das Risiko eines Nachstars wird mit rund 4 Prozent angegeben. Der Nachstar kann meist problemlos mit einem sogenannten YAG-Laser korrigiert werden, wodurch die Komplikation behoben wird.

Nachteile der Katarakt-OP

Ein Nachteil des Linsenaustauschs ist, dass das Auge mit der künstlichen Standardlinse nicht mehr dazu fähig ist, sich beim Sehen auf verschiedene Distanzen einzustellen. Patienten sind deshalb auch nach einer Operation teilweise auf eine Brille angewiesen, wenn sie ein Buch lesen oder Auto fahren wollen – je nachdem, für welche Linsenart sie sich entschieden haben. Einen Ausgleich können Multifokallinsen schaffen. Sie funktionieren ähnlich wie Gleitsichtbrillen und sollen das Sehen auf verschiedene Distanzen ermöglichen.

Auch schwache Doppelbilder und ein verringertes Sehen von Kontrasten können eine Folge der Grauer-Star-OP sein, die das Sehvermögen auf eine gewisse Weise beeinträchtigen. Künstliche Linsen mit speziellen Eigenschaften können hier ebenfalls eine Maßnahme sein, um diese Komplikationen zu vermeiden.

Grauer Star – Kosten und Preise

Die Preise für eine Linsenoperation belaufen sich je nach Behandlungsart und Linsenwahl auf 1.800 Euro bis 3.000 Euro je Auge. Bevor man sich also für eine Operation entscheidet, sollte man zunächst die Kosten für eine Behandlung des Grauen Stars mit verschiedenen Anbietern besprechen und dabei vor allem die Inklusivleistungen vergleichen. Vor und nach dem Eingriff sind meist mehrere Untersuchungen sowie Termine für die Nachsorge und Kontrolle notwendig.

Werden die Kosten für eine Grauer-Star-OP von den Krankenkassen übernommen?

Die Kosten einer Grauer-Star-OP werden meist von privaten und gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Wichtig dafür ist, die Angebote vor Vertragsabschluss mit der eigenen Krankenkasse besprechen. So können Patienten sichergehen, in welchem Umfang genau die Kosten der Grauer-Star-OP übernommen werden. Kunstlinsen mit speziellen Funktionen gehören zum Beispiel nicht zu den Leistungen, die von allen Krankenkassen übernommen werden.