Grüner Star, auch Glaukom genannt, ist ein Überbegriff für schmerzlose Augenerkrankungen, die durch zu hohen Augeninnendruck entstehen und die Netzhaut sowie den Sehnerv schädigen. Die Bezeichnung Grüner Star geht auf den starren Blick zurück, der sich bei vielen Erkrankten entwickelt. Im Folgenden erfahren Sie, welche Ursachen Glaukomen zugrunde liegen, welche Symptome auf sie hindeuten und wie sich die Behandlung gestalten kann.

Grüner Star und Grauer Star – Begriffsabgrenzung

Bedingt durch den ähnlichen Namen wird der Grüne Star häufig mit dem Grauen Star (Katarakt) verwechselt. Jedoch handelt es sich hierbei um unterschiedliche Arten von Augenerkrankungen. Der bedeutendste Unterschied besteht in der Behandlungsmöglichkeit: Während die Sehfähigkeit beim Grauen Star auf verschiedene Wege wiederhergestellt werden kann (z. B. durch eine Linsenimplantation), ist der Grüne Star nicht heilbar. Mittels Therapie kann lediglich das Fortschreiten der Krankheit aufgehalten werden.

Formen des Grünen Stars

Grüner Star kann in verschiedenen Formen auftreten, die jeweils durch unterschiedliche Ursachen bedingt sind. Dabei wird hauptsächlich zwischen den verschiedenen Varianten von Offenwinkelglaukomen und Engwinkelglaukomen unterschieden.

Beschreibung: Bei chronischen Offenwinkelglaukomen handelt es sich um die am häufigsten auftretende Art des Grünen Stars. Grundsätzlich entstehen Offenwinkelglaukome durch eine Abflussbehinderung des Kammerwassers, das im Ziliarkörper gebildet wird – es besteht kein Gleichgewicht mehr zwischen Produktion und Abflussfähigkeit. Die Ausprägung des Grünen Stars lässt sich folgendermaßen unterteilen:

  • Primäre Offenwinkelglaukome
  • Sekundäre Offenwinkelglaukome

Engwinkelglaukom

Beschreibung: Als weitere Form des Grünen Stars ist das Engwinkelglaukom zu nennen, dieses wird folgendermaßen eingeordnet:

  • Chronisches Engwinkelglaukom
  • Akutes Engwinkelglaukom

Ursachen: Personen, die von dieser Form des Grünen Stars betroffen sind, verfügen meist über eine vergleichsweise schmale Augenvorderkammer. Diese Verengung kann ebenfalls einen Rückstau des Kammerwassers verursachen.

Kommt es zu einem akuten Engwinkelglaukom, wird dies auch als Glaukomanfall bezeichnet. Hierbei erhöht sich der Augeninnendruck innerhalb weniger Stunden stark – auf Werte von bis zu 60mmHg (normal sind 14 bis 21 mmHg). Es handelt sich dabei um eine absolute Notsituation. Patientinnen und Patienten sollten umgehend behandelt werden, um eine schwere Schädigung des Sehnervs und damit die Erblindung zu verhindern.

Ursachen für Grünen Star

Die Ursachen für Grünen Star sind vielfältig und unterscheiden sich je nach betroffener Person. Grundsätzlich können folgende Risikofaktoren die Entstehung eines Glaukoms begünstigen:

  • Genetische Veranlagung: Sind mehrere Familienmitglieder von einem Glaukom betroffen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, selbst daran zu erkranken.
  • Stoffwechselerkrankungen, z. B. Diabetis mellitus
  • Schwere Entzündungen rund um das Auge
  • Gefäßverkalkungen und Durchblutungsstörungen im Bereich des Auges (Sehnerv und Kammerwinkel)

Wichtig: Bei Neugeborenen und Kleinkindern kann in seltenen Fällen ein angeborenes Glaukom vorliegen, das durch eine Fehlentwicklung des Kammerwinkels entsteht. Früh erkannt kann es für gewöhnlich jedoch gut behandelt werden.

Symptome des Grünen Stars in der Übersicht

Der Grüne Star verläuft schleichend, bleibt lange ohne Symptome und daher in vielen Fällen zunächst unbemerkt – häufig wird die Augenerkrankung erst dann diagnostiziert, wenn sie bereits weit vorangeschritten ist. Folgende Anzeichen können auf ein weitentwickeltes Glaukom hindeuten:

  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • Verengung des Gesichtsfeldes
  • Kontrast- und Sehschärfenverlust
  • (Vollständiger) Sehverlust
  • Bei akutem Glaukomanfall: Schmerzen, Übelkeit, Anschwellen der Hornhaut

Grüner Star: Früherkennung und Vorbeugung

Da Grüner Star nicht heilbar ist und als zweithäufigste Erblindungsursache in entwickelten Ländern gilt,[5] sind Maßnahmen zur Früherkennung sowie zur Vorbeugung entscheidend. Vor allem für Personen fortgeschrittenen Alters (ab ca. 40 Jahren) sind regelmäßige Glaukom-Untersuchungen ratsam. Durchgeführt von einer augenärztlichen Fachkraft, beinhalten diese für gewöhnlich einen Sehtest, die Messung des Augendrucks sowie eine Betrachtung des Sehnervs und des Gesichtsfelds. Ob eine Person von Grünem Star betroffen ist, lässt sich dadurch frühzeitig erkennen. Ein solcher Termin zur Vorsorge sollte etwa alle zwei bis drei Jahre wahrgenommen werden.

Wichtig: Die Kosten einer Glaukom-Untersuchung werden nur bei einem konkreten Verdacht von den Krankenkassen übernommen. Andernfalls müssen Patientinnen und Patienten den Betrag selbst bezahlen.

Um Grünem Star vorzubeugen, sollte eine gesunde Lebensweise verfolgt werden. Viel Bewegung sowie der Verzicht auf das Rauchen schonen den Stoffwechsel und halten die Gefäße sauber – Bluthochdruck und Diabetes können diese hingegen angreifen und schließlich zu einem Glaukom führen.

Behandlung des Grünen Stars

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Das Ziel einer Glaukom-Behandlung besteht darin, diesen in seinem Fortschreiten zu hindern. Je nach Form der Erkrankung, dem generellen Gesundheitszustand der Patientin bzw. des Patienten sowie dem Augeninnendruck bestehen hierzu verschiedene Möglichkeiten.

Lokale Therapie

Zunächst wird versucht, den erhöhten Augeninnendruck zu normalisieren, indem die Flüssigkeitsbildung vermindert und der Abfluss des Kammerwassers verbessert wird. Hierbei handelt es sich in der Regel um eine lokale Therapie – Augenärzte und Augenärztinnen arbeiten zumeist mit Augentropfen. Generell lassen sich viele Formen des Grünen Stars mit Medikamenten behandeln, welche die Produktion des Kammerwassers bremsen.

Lasereingriff und Operation

Zeigen die ersten Behandlungsversuche keine Wirkung, kann ein Lasereingriff den Abfluss der Flüssigkeit verbessern. Dieses Ergebnis ist meist nicht von Dauer – gegebenenfalls muss der Eingriff wiederholt werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, eine Augenoperation durchzuführen, bei der künstliche Abflusswege für das Kammerwasser geschaffen werden. Bezüglich der Sehschärfe sowie des Gesichtsfelds wird damit jedoch keine Verbesserung erzielt.