Die Augen sind für die meisten Menschen das wichtigste Sinnesorgan. Wie sehr sie das Augenlicht schätzen, merken viele Patienten allerdings erst, wenn es sich verschlechtert oder gar abhandenkommt. Infolge der demografischen Entwicklung mit einer alternden Bevölkerung haben sich Augenerkrankungen mittlerweile zu Volkskrankheiten entwickelt, die nur zum Teil behandelt werden können. Eine optimale Behandlung setzt eine schnelle Früherkennung voraus, weshalb Menschen mit Sehschwächen regelmäßig ihre Augen vom Arzt kontrollieren lassen sollten. Das gilt ebenso für Menschen, bei denen das Risiko einer Augenerkrankung aufgrund genetischer Faktoren (Vererbung) erhöht ist oder die, die ersten Symptome einer Sehverschlechterung wahrnehmen. Wie viele Augenkrankheiten es gibt, lässt sich nur schwer beantworten.

Was sind Symptome von Augenkrankheiten?

Während ein Brennen oder Jucken nicht unbedingt Zeichen einer schweren Erkrankung sein müssen, können andere Symptome jedoch auf schwere, seltene Augenkrankheiten beim Menschen oder auch häufig vorkommende Augenerkrankungen hindeuten.

Vor allem bei Lichtblitzen gilt es, schnell zum Augenarzt zu gehen, dies könnte ein Zeichen für eine Netzhautablösung sein. Auch bei anderen Einschränkungen der Sehfähigkeiten oder Schattenspielen im Auge gilt es, sofort ärztliche Hilfe aufzusuchen. In den meisten Fällen gehen Augenerkrankungen nicht mit Schmerzen einher, da nur wenige Schmerzrezeptoren im Auge anzufinden sind. Ein trockenes oder tränendes Auge fühlt sich dennoch nicht angenehm an und kann mit zusätzlichen inneren Beschwerden wie doppelter Sicht oder Druck auf einige der häufigsten Augenkrankheiten hinweisen.

Welche Augenkrankheiten gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Augenkrankheiten. Unterschieden wird dabei zwischen eher harmlosen und ernsthaften Augenerkrankungen sowie Krankheiten an den Augenlidern. Wenn Symptome eintreten, sollte ein Augenarzt aufgesucht werden, da nur dieser feststellen kann, ob es sich um eine ernste Erkrankung handelt. Die häufigsten Augenkrankheiten sind bei den äußeren Augenerkrankungen die Bindehautentzündung oder ein Gerstenkorn, während bei den inneren der Grüne und der Graue Star am weitesten verbreitet sind.

Allerdings gibt es eine Vielzahl an weiteren Entzündungen und Beschwerden, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. Informieren Sie sich hier, welche Augenkrankheiten es gibt und wie sie sich auswirken.

Katarakt (Grauer Star)

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Grauer Star >>

Der Katarakt, auch als Grauer Star bezeichnet, gehört zu den häufigsten Augenerkrankungen. Allein in Deutschland gibt es knapp 4,865 Mio. Patienten (Quelle: statista.com, Stand: 2013) mit dieser Erkrankung, bei der sich die natürliche Linse des Auges trübt und die Sehqualität deutlich verschlechtert. Der Katarakt schreitet nur langsam voran, erst nach Jahren nimmt die Sehqualität ab, Farben verlieren an Leuchtkraft und es liegt eine Art Schleier über dem Sichtfeld.

Der Graue Star setzt meist bei älteren Menschen um die 60 Jahre ein. Allerdings gehört er auch zu den Augenerkrankungen, die durch Diabetes eingeleitet werden können, beispielsweise Diabetes mellitus. Geheilt wird dies durch eine Kataraktoperation, in der die natürliche Linse des Auges gegen eine künstliche ausgetauscht wird.

Glaukom (Grüner Star)

Grüner Star >>

Mit dem Begriff “Grüner Star” wird eine Gruppe von Augenkrankheiten zusammengefasst, die zum Absterben der Fasern des Sehnervs führen sowie den Augeninnendruck und die Durchblutung aus dem Gleichgewicht bringen. Mit 970.000 Erkrankten gehört das Glaukom zu den häufigsten Augenerkrankungen in Deutschland. (Quelle: bsvsh.org) Es muss möglichst frühzeitig entdeckt werden, da bereits geschädigte und verendete Nervenfasern irreparabel sind.

Ab 40 Jahren muss das Auge regelmäßig kontrolliert werden oder wenn Risikofaktoren wie eine Kurzsichtigkeit unter -5 Dioptrien, eine sehr dünne Hornhaut oder ein hoher Augendruck vorliegen. Mit Medikamenten und Therapie kann die Krankheit aufgehalten werden.

Altersabhängige Makuladegeneration (AMD)

Makuladegeneration >>

Bei einer Erkrankung an der AMD verschlechtert sich die zentrale Sehschärfe bis hin zum Verlust der Sehkraft. Die Erkrankung gilt als häufigste Ursache für schwere Sehbehinderungen bei Menschen über 50 Jahren. Deutschlandweit sind rund 4,2 Mio. Menschen von der altersbedingten Makuladegeneration betroffen. Die Ursachen sind meist nicht vollständig abtransportierte Ablagerungen von Abbauprodukten in den Netzhautschichten unter der Makula.

Es wird zwischen der trockenen und der feuchten Form der Makuladegeneration unterschieden. Von der trockenen AMD sind 85 Prozent der Erkrankten betroffen. Sie zeichnet sich durch einen langsamen Verlauf aus und äußert sich durch ein unscharfes, verschwommenes Schriftbild und graue Schatten. Aus der trockenen AMD kann sich die feuchte Form entwickeln. Diese hat einen schnelleren Verlauf und äußert sich in einem verzerrten oder verbogenen Bild. Eine Heilung gibt es dafür nicht, jedoch ist eine Stabilisierung möglich.

Diabetische Retinopathie

Diabetes mellitus >>

Bei dieser Augenerkrankung wird durch eine Beschädigung der feinen Kapillargefäße im Auge die Netzhaut zerstört. Gründe dafür können Bluthochdruck oder hohe Blutzuckerwerte sein. Die diabetische Retinopathie ist die häufigste Ursache für Erblindungen in Europa und Nordamerika bei Menschen zwischen dem 20. und 65. Lebensjahr.

Bei 90 Prozent der Diabetiker zeigt sich nach einer Krankheitsdauer von 20 Jahren eine Erkrankung der Netzhaut. Durchschnittlich erblinden 2 Prozent der Diabetiker an der diabetischen Retinopathie. In Deutschland sind 17 Prozent der Erblindungen die Folge von Augenerkrankungen durch Diabetes. Deshalb ist es wichtig, die Augen regelmäßig kontrollieren zu lassen und darauf zu achten, dass die Zuckerkrankheit bestmöglich behandelt wird.

Aktuelle Therapieformen sind in der Lage, den Verlauf der Erkrankung zu verzögern oder aufzuhalten.

Netzhautablösung

Mit etwa 8.000 Fällen im Jahr ist die Ablösung der Netzhaut eine der vergleichsweise seltenen Augenkrankheiten beim Menschen, allerdings ist sie aufgrund ihres schnellen Fortschreitens für die Patienten besonders gefährlich. Bei einer Netzhautablösung trennt sich die lichtempfindliche Schicht der Netzhaut von der Aderhaut, die für die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff verantwortlich ist. Bleibt die Ablösung ohne Behandlung, kommt es in der Folge zu Einbußen des Sehvermögens – im schlimmsten Fall erblindet der Patient.

Erste Anzeichen einer Netzhautablösung sind Lichtblitze im Gesichtsfeld, auch bei geschlossenen Augen. Außerdem klagen zahlreiche Patienten über eine Vielzahl kleiner schwarzer Punkte, die sich mit der Zeit zu einer Art „Vorhang“ verbinden. Letztlich nimmt die Sehfähigkeit immer weiter ab und verschwindet. Sobald Patienten erste Anzeichen einer Ablösung der Netzhaut wahrnehmen, müssen sie einen Arzt aufsuchen. Mithilfe eines Lasers kann die Netzhautablösung behandelt werden. Alternativ ist eine Augenoperation möglich, um die Netzhaut wieder anzulegen.

Retinopathia Pigmentosa

Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Erkrankungen der Netzhaut, die aufgrund erblicher Genveränderungen entstehen und zu einem schrittweisen Absterben der Netzhautzellen führen. In der Folge verliert der Patient deutlich an Sehschärfe, außerdem kommt es zum Verlust der Sehfähigkeit im äußeren Gesichtsfeld. Durch die Abnahme der lichtempfindlichen Zellen auf der Netzhaut setzt bei den Patienten mit Retinopathia Pigmentosa eine Nachtblindheit ein, es kommt zu einer Art Tunnelblick mit einem stark eingegrenzten Sichtfeld und schließlich zur Erblindung.

In Deutschland sind von dieser Augenkrankheit etwa 35.000 Menschen betroffen. Bei Patienten im mittleren Alter gilt sie als häufigste Ursache für eine Erblindung. Für eine Retinopathia Pigmentosa gibt es weder eine Möglichkeit der Vorbeugung noch eine Behandlung, mit der die Erkrankung aufgehalten oder gar reversibel gemacht werden kann.